Der Euro sinkt nach schlechten Vorgaben aus Amerika auf 1,09 Franken. Eine schwächelnde US-Wirtschaft zieht den Wechselkurs mit in den Abwärtsstrudel. Die Zinswende in den USA ist in akuter Gefahr. Ursache ist ein auf ganzer Linie enttäuschender Arbeitsmarktbericht. Für die Schweizer Notenbank sind die aktuellen Entwicklungen ein Querschläger. Eine über den Sommer stattgefundene Abschwächung des Schweizer Frankens aufrecht zu erhalten, wird eine große Herausforderung.
Lediglich 142.000 neue Jobs wurden von der US-Wirtschaft im September geschaffen, teilt das Arbeitsministerium in Washington mit. Ökonomen hatten mit 201.000 Stellen gerechnet. Der Anteil der Erwerbstätigen an der US-Gesamtbevölkerung sinkt mit 62,4% auf den tiefsten Stand seit 1977. Darüber hinaus gab es kein Lohnwachstum, so dass sich die von diesem Experten prognostizierten Deflationsgefahren beginnen zu materialisieren.
Eine Verzögerung der Fed die Zinsen zu erhöhen und/oder weitere Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) sind gefährlich für die Schweizerische Nationalbank (SNB). Sie müsste ihre Geldpolitik ebenfalls lockerer gestalten, sagt Jennifer McKeown von Capital Economics. Möglich sei den Devisenbestand aufzublähen, in dem man wieder damit beginnt Euros anzuhäufen. Darüber hinaus könnte die SNB ihren Negativzins von -0,75% auf -1,00% senken.
In Anbetracht weit geöffneter Geldschleusen im Euroraum und den USA wird es für den Euro-Franken-Kurs schwer den Anstieg fortzusetzen. Bisher sah es so aus, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr anhebt. Daraufhin wäre der Dollarkurs über 1,00 Franken geklettert, was den Euro-Franken-Kurs mit nach oben gezogen hätte. Diese Szenario ist erst einmal vom Tisch. Für den Euro wäre es wegen dem enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht wahrscheinlich schon ein Erfolg, könnte er sich bei 1,09-1,10 Franken halten.
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Was die ausbleibende Zinswende für den EUR/CHF bedeutet
02.10.15
17:16