Zuckerbrot und Peitsche: Mit dieser manipulativen Einflussnahme schwächt die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Franken ab. Bisher ging der Plan voll auf. Der Eurokurs hält sich wacker in der Nähe von 1,10 Franken - nach 1,03 Franken im Juni. SNB-Präsident Thomas Jordan kündigt an, auch zehn Monate nach der Aufhebung der Stützgrenze bei 1,20 weiter am Devisenmarkt intervenieren zu wollen.
Der Schweizer Franken sei immer noch deutlich überbewertet, was eine "schwierige Situation" für die Schweizer Wirtschaft zur Folge habe, sagt Jordan auf der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) am Samstag in Lima. Man werde, falls nötig, dem Euro-Franken-Kurs stabilisierend unter die Arme greifen. Dies sollte zusammen mit dem negativen Leitzins zu einer weiteren Abwertung des Schweizer Frankens beitragen.
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Die Einflussnahme nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche begann im Juni 2015. Damals war der Eurokurs wegen der sich abzeichnenden Gefahr eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone (Grexit) auf 1,0260 Franken gesunken. Man sei dann stabilisierend am Markt aufgetreten, erklärte Jordan. Diese Aussage war ein Meilenstein, weil es das erste Mal war, dass sich die SNB ganz konkret mit einer Kursmarke zu denen von ihr durchgeführten Euro-Stützungskäufen bekannte.
Vizedirektor Fritz Zurbrügg bekräftigte die neue Strategie im August. Solange der Franken der SNB gehorcht, müsse man nicht eingreifen. Sollte die Schweizer Währung allerdings aus der Reihe tanzen, werde man sie abschwächen. Aktuelle Beobachtungen der Credit Suisse, wonach die SNB etwa eine halbe Milliarde Franken pro Woche aufwendet, um den Euro-Franken-Kurs vor einem Rückfall zu bewahren, bestätigen den Einsatz von Zuckerbrot und Peitsche.
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Abschwächung des Frankens mit Zuckerbrot und Peitsche
12.10.15
06:55