Kommt im Januar 2016 ein neuer EUR/CHF-Paukenschlag?
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Kommt im Januar 2016 ein neuer EUR/CHF-Paukenschlag?

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) holt ihre Devisenkanone heraus. Sie feuert damit so stark wie lange nicht. Wo stünde der Eurokurs ohne das Eingreifen der Währungshüter? Bei 1,05 Franken oder bei 1,00 Franken? Mit den Notenbankern aus der Eidgenossenschaft ist nicht gut Kirschen essen. Sind sie dabei den nächsten Paukenschlag vorzubereiten?

Die Devisenreserven der SNB haben sich sehr viel stärker erhöht als von Ökonomen erwartet. Der Bestand stieg im Oktober 2015 um 9,57 Milliarden Franken auf 550,93 Milliarden Franken. Es handelt sich um den stärksten Anstieg seit dem Beinahe-Austritt Griechenlands aus dem Euroraum und der Aufhebung der Euro-Stützgrenze bei 1,20 Franken.


Durch die Zunahme der Devisenreserven gilt es als erwiesen, dass die Schweizerische Nationalbank einen neuen Mindestkurs eingeführt hat, diesen aber der Öffentlichkeit nicht mitteilt. Die neue Untergrenze ist nicht, wie die alte bei 1,20, in Stein gemeißelt. Dies zeigt die Entwicklung des Euro-Franken-Kurses im Oktober.

Zu Monatsbeginn versuchten die "Euro-Aufhübschungshändler" der SNB den Eurokurs offenbar über 1,0850 Franken zu halten. Dies gelang bis zur Monatsmitte. Danach mussten sie den Mindestkurs nach unten verlegen, was auf das Konto der Europäische Zentralbank (EZB) gehen dürfte, die neue Lockerungen ankündigte.

Aktuell ist die Wechselkursentwicklung mit Zurückprallern bei 1,0750 und 1,0780 Franken gespickt. Dies ist ein Indiz dafür, dass die SNB den Euro in diesem Bereich unter die Arme greift.

Es stellt sich die Frage: Wie lange hält die SNB das noch durch? Sie hat einen Anreiz den Euro bis zum Jahresende nicht auf 1,05 Franken oder 1,00 Franken zurückfallen zu lassen, um die mit dem Ende der 1,20er-Stützgrenze eingefahrenen Verluste auf ihren Fremdwährungsbestand gering zu galten. Wenn sie das geschafft hat, könnte sie im Januar 2016 den Stecker ziehen.

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