Der Euro-Franken-Kurs bekommt frisches Doping aus der Schweiz. Ein gezielter Eingriff wird die Gemeinschaftswährung voraussichtlich erst einmal über 1,08 Franken halten. Die Wirtschaftslage im Euroraum bleibt durchzogen, wie die neue Herbstprognose der EU-Kommission zeigt. Auch von der Schweizer Konjunktur kommen keine Impulse für den Wechselkurs.
Eine gezielte Nadelstich-Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat offenbar dazu geführt, dass der Euro von 1,0780 Franken auf 1,0840 Franken klettern konnte. Auf die zweite Säule der Schweizer Geldpolitik, die den Euro gegenüber dem Franken stärker machen soll, ist momentan kein Verlass. Die negativen Zinsen in der Schweiz - die tiefsten der Welt - wirken nicht. Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) seit kurzem in Erwägung zieht, ihren Einlagenzins zu senken.
Das Wachstum in der Eurozone werde 2016 nicht bei 1,9% sondern bei 1,8% liegen, teilt die EU-Kommission in ihrer heute veröffentlichten Herbstprognose mit. Das weltwirtschaftliche Umfeld sei herausfordernder. Darüber hinaus verflögen die wirtschaftlichen Impulse des weichen Euros und der niedrigen Ölpreise. Für das laufende Jahr hebt die Brüsseler Behörde ihre Prognose von 1,5% auf 1,6% an.
Auch in der Schweiz ist die Lage durchwachsen. Die Stimmung unter den Schweizer Konsumenten ist weitgehend düster, wie ein vom Staatssekretariat für Wirtschaft erhobener Index zeigt. Viele Konsumenten befürchten einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Erwartungen für die künftige Wirtschaftsentwicklung verbesserten sich jedoch etwas. Die positive Erwartungskomponente könnte mit dazu beitragen, dass sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro nicht weiter abschwächt.
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Schweizer Notenbank hält Euro bei Laune
05.11.15
17:59