Die Welt traut dem Euro nicht mehr über den Weg
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Die Welt traut dem Euro nicht mehr über den Weg

Der Euro ist ein faules Ei, das man sich besser nicht ins Nest legt. In Asien, Lateinamerika und Afrika wird man seine Euros künftig wohl zunächst in US-Dollar tauschen müssen und erst danach in die Landeswährung. Hintergrund des Abstiegs zur Regionalwährung ist eine Staatsfinanzierung klammer Euroländer über die Notenpresse. Hat der Euro bald einen so geringen internationalen Stellenwert wie einst die italienische Lira und die spanische Peseta?

Der Anteil des Euros an den weltweiten Devisenreserven lag am Ende des 3. Quartals 2015 lediglich bei 20,3%, wie der Internationale Währungsfonds (IMF) mitteilt. Vor vier Jahren, als der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) noch Jean-Claude Trichet hieß, waren es 25,7%. Der Anteil des US-Dollar erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 61,6% auf 64,0%.


Seitdem Mario Draghi das Sagen hat, verliert die von der EZB ausgegebene Währung auf internationaler Bühne an Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Draghi, der einst den Deutschen versprach am Bundesbank-Modell festzuhalten und eine Agentur für Öffentlichkeitsarbeit beauftragte, die ihn als "preußischen Italiener" in Szene setzte, macht aus einer Weltwährung eine Regionalwährung.

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Frankreich und die südeuropäischen Länder verschleppten überfällige Strukturreformen, mit Rückendeckung durch die Europäische Zentralbank. Das sagt einer der renommiertesten Ökonomen die Deutschland hat, Hans-Werner Sinn, desses Ifo-Forschungsinstitut zum Aussprechen der Wahrheit verpflichtet ist. Sinn rechnet laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur für 2016 mit einer neuen Krise in der Eurozone, "wo die Probleme nur übertüncht wurden."

Neben der ungelösten Schuldenkrise sprechen zwei Fakten dafür, dass der Abstieg des Euros auf der internationalen Bühne weiter geht:
  • Die EZB hält am Prinzip Staatsfinanzierung über die Notenpresse* statt Strukturreformen fest.
  • Die US-Notenbank (Fed) macht den Dollar attraktiv, weil sie die Zinsen erhöht.

*Aus der Sicht vieler Juristen liegt eine Staatsfinanzierung über die Notenpresse vor. Zwar können Länder wie Italien bei der Ausgabe neuer Staatsanleihen diese nicht direkt bei der EZB platzieren. Die Regierungen können die Anleihen jedoch bei staatlich kontrollierten Banken platzieren und danach an die EZB losschlagen.