Eine Rückkehr des Safe-Hafen-Trades haben die Auguren der Banken nicht auf dem Radarschirm. Die meisten Devisenfachleute rechnen damit, dass der Euro im nächsten Jahr deutlich zum Schweizer Franken aufwerten wird.
Das Vertrauen in Zinspapiere und Aktien ist ungebrochen. Die Zentralbanken - allen voran die US-Notenbank (Fed) - haben seit der Finanzkrise einen sehr guten Job gemacht, Investoren mit hohen Renditen und geringen Kursschwankungen zu verwöhnen. Es gibt momentan keinen Anlass an den Zahlen und den versprochenen Renditen auf den ausgegebenen Papieren zu zweifeln.
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"Zentralbanken haben die drei Dinge geliefert, die Investoren am meisten mögen: Hohe Renditen, niedrige Volatilität und vorteilhafte Wechselbeziehungen", sagt der Allianz Chefvolkswirtberater Mohamed El-Erian im Gespräch mit dem Finanzsender CNBC. Die Finanzmärkte würde auf dem Weg nach oben überschießen und auf dem Weg nach unten unterschießen. Dies sei die Realität, so El-Erian.
Wenige Augenblicke vor der Zinserhöhung in den USA auf 0,50% war die Nervosität mit Händen greifbar. Risikobereitschaft und Aktienkurse sackten ab. Der Schweizer Franken wurde als sicherer Hafen wahrgenommen und wertete auf. Gestern war diese Nervosität noch auf wenige Stunden begrenzt. Dies könnte sich bald ändern.
Sollten die seit sieben Jahren steigenden Aktienmärkte schlussendlich den Weg zum Unterschießen antreten, könnte das Thema Nummer 1 an den Finanzmärkten die Suche nach sicheren Häfen sein. Der Schweizer Franken wäre plötzlich wieder gefragt. Anleger würden in die eidgenössische Währung flüchten, um ihre Post-Finanzkrisen-Gewinne, so gut wie es geht, zu konservieren.