Beispiel:
- Ein Kreditnehmer verschuldet sich im Jahr 2003 in Schweizer Franken.
- Damals notiert der Euro-Franken-Kurs bei 1,50.
- Es wird ein Fremdwährungskredit im Gegenwert von 180.000 Euro (270.000 Franken) aufgenommen.
Wegen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken steht der Kreditnehmer zwischenzeitlich tief unter Wasser. Am 15. Januar 2015 (Schwarzer Donnerstag) sinkt der Wechselkurs auf 0,90, so dass die Kreditschuld auf 300.000 Euro anschwillt. Ursache ist ein ausgetrockneter Devisenmarkt, an dem für mehrere Stunden keine Wechselkurse für den Euro zum Franken gestellt werden können.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekommt die Lage recht schnell wieder unter Kontrolle. Nachdem Brüssel und Berlin dann im Sommer den Austritt Griechenlands aus dem Euroraum abwenden, klettert der Euro auf 1,1050 Franken. Die Kreditschuld verringerte sich um mehr als 50.000 Euro auf 245.455 Euro.
Berücksichtigt man die seit 2003 angehäufte Zinsersparnis gegenüber einer Euro-Finanzierung, sieht es freundlicher aus. 30.000 Euro hat der Franken-Kreditnehmer wegen den tiefen Schweizer Zinsen gespart. Er steht damit mit 215.455 Euro unter Wasser. Weil sich der Euro im Schlussquartal 2015 auf 1,08 Franken abschwächt, liegt das Gesamtminus Ende 2015 nicht bei 215.455 Euro, sondern bei 220.000 Euro.
Dies dürfte sich 2016 ändern. Die Global-Banken-Player rechnen mit einem Anstieg des Euros bis auf 1,18 Franken. Die Kreditschuld wäre damit auf 228.813 Euro abgetragen. Abzüglich der Zinsersparnis wären es etwas weniger als 200.000 Euro.