Katastrophe geht am EUR/CHF-Kurs vorüber
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Katastrophe geht am EUR/CHF-Kurs vorüber

Neue Schreckensmeldungen von den globalen Aktienmärkten können dem Euro nichts anhaben. Anleger sehen keine Notwendigkeit in den als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken zu flüchten. Der EUR/CHF-Wechselkurs kann sogar auf knapp 1,09 steigen, was Händler auf einen Rückgang auf die von der Schweizer Notenbank gehaltenen Devisenreserven zurückführen.

Noch handelt es sich nicht um eine waschechte Finanzkrise, die aus China nach Europa herüber schwappt. Im Reich der Mitte werden die Aktienhändler am Donnerstag nach weniger als einer halben Stunde nach Hause geschickt, weil das zulässige Höchstminus von 7% erreicht wird. Es ist bereits das zweite Mal in dieser Woche, dass der Handel wegen massiven Verkäufen ausgesetzt wird.

Anleger fiebern einem umfassendes Lockerungspaket der chinesischen Notenbank (PBOC) entgegen. Peking hatte bereits im Dezember angekündigt, die Geldschleusen weiter öffnen zu wollen. Sollte sich die Lage an den Börsen daraufhin beruhigen, der Crash am Ölmarkt unterbrochen werden, befände sich der Euro-Franken-Kurs in einem recht günstigen Marktumfeld, um einen Anstieg auf 1,10 zu wagen.


Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sanken zum Jahresultimo um 2,94 Milliarden Franken auf 559,68 Milliarden Franken, wie die Notenbank auf ihrer Webseite mitteilt. Der Rückgang ist eine gute Nachricht für den Euro, weil er nahe legt, dass sich der Euro ohne die Hilfe der SNB gegenüber dem Franken behaupten kann.

Devisenexperten attestieren der Schweiz einen Transformationsprozess vom "Schmutzigen Floating" in "Freies Floating". Damit schwimmt das Land gegen den Strom. In den großen Währungsräumem ist auch acht Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise immer noch Notenbank-Planwirtschaft angesagt.