Angela Merkel zieht den Euro mit in den Abgrund
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Angela Merkel zieht den Euro mit in den Abgrund

Der Anstieg des Euros über 1,10 Franken lässt auf sich warten. Dunkle Wolken ziehen über dem Devisenpaar auf. Hintergrund sind enttäuschende Konjunkturdaten aus dem Euroraum und Deutschlands bizarre Handhabung der Flüchtlingskrise. Die auf den Erfolgspfad zurückfindende Schweizer Wirtschaft und eine inzwischen auch wegen der Flüchtlingsfrage aus vollen Rohren schießende Europäische Zentralbank (EZB) machen dem Euro das Leben noch schwerer.

"Das Wirtschaftswachstum der Eurozone hat sich im Januar verlangsamt und ist so schwach ausgefallen wie seit knapp einem Jahr nicht mehr", meldet Markit. Die vom dem Forschungsinstitut ermittelten Einkaufsmanagerindizes (PMI) fallen durch die Bank weg schlechter aus als erwartet. In der Schweiz hellt sich die Lage hingegen auf. Notenbankchef Thomas Jordan kündigt im Schweizer Fernsehen für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,5% an.


Damit schließt sich zum einen die Wachstumslücke zwischen dem Euroraum und der Schweiz, und zum anderen das Anstiegs-Fenster für den Euro-Franken-Kurs. Für die Gemeinschaftswährung wird es auch wegen der Flüchtlingskrise eng. Der türkische Ministerpräsident Davutoglu verlangt mehr Geld als die von der EU zugesagten drei Milliarden Euro. "Drei Milliarden Euro sind nur dazu da, den politischen Willen zur Lastenteilung zu zeigen", sagt Davotuglu der Deutschen Presse-Agentur.

Angela Merkel wird demnach für ihre Flüchtlingspolitik einen hohen Preis zahlen müssen. Die europäischen Partner, allen voran die Osteuropäer, wollen da nicht mitmachen. Auch Frankreich und Großbritannien zeigen Deutschland die kalte Schulter. Die beiden großen EU-Länder halten mit ihrer Kritik an Angela Merkel aber hinterm Berg. Frankreich und Großbritannien haben höhere Geburtenraten und sind nicht auf Fachkräfte angewiesen wie Deutschland.

In Deutschland seien Aussagen getroffen worden, die "als Einladung für Migranten verstanden werden konnten". Hintergrund sei der in Deutschland seit langem diskutierte Mangel an Fachkräften, erläutert der polnische Finanzminister Pawel Szalamacha im "Handelsblatt". "Also dachten wir, es ist die Entscheidung der Wirtschaft und der Politiker, diesen Mangel zu beheben, indem Arbeitskräfte nach Deutschland geholt werden."

Der für seine unglücklichen Aussagen inzwischen berühmt und berüchtigte deutsche Innenminister Thomas de Maizière hat im Sommer gesagt, man werde 800.000 Flüchtlinge aufnehmen. Dies wurde in Afghanistan im Lichte von Merkels "Willkommens-Politik" dann in eine Einladung an 800.000 Afghaninnen und Afghanen umformuliert, nach Deutschland zu kommen.

Die EZB dürfte, wie die Bank von England (BoE), die politische Ungewissheit zum Anlass nehmen, an der ultralockeren Geldpolitik festzuhalten. Die BoE hat bereits mitgeteilt, dass man die Volksabstimmung über Großbritanniens EU-Mitgliedschaft abwarten wird. Mario Draghis EZB wird voraussichtlich nicht nur wegen der tiefen Inflation, sondern auch wegen des Flüchtlingszustroms die Geldschleusen offen halten.