Die Kreditvergabe an private Haushalte im Euroraum kletterte im Februar um 1,6% gegenüber dem Vorjahresmonat, teilt die Europäische Zentralbank (EZB) mit. Das war der stärkste Anstieg seit viereinhalb Jahren. Die Ausleihungen an Unternehmen waren so hoch wie zuletzt vor sechs Monaten. Das Kreditwachstum ist Wasser auf die Mühlen der Verfechter einer ultralockeren Geldpolitik. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass Banken zu Jahresbeginn mehr Kredite ausreichen. Bankfilialen tun dies, um die Vorgaben ihrer Konzernzentralen besser zu erreichen und sich ein Polster aufzubauen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) fürchtet sich davor, den EUR/CHF-Kurs in den freien Markt zu entlassen. "Erneut betonte die SNB, am Devisenmarkt aktiv zu bleiben", streicht die Bayerische Landesbank (BayernLB) heraus. Der jüngste Anstieg der Sichtguthaben bei der SNB als ein Proxy für Interventionen spreche dafür, dass die SNB in letzter Zeit aktiv war, fügt die BayernLB hinzu. Gemäß den neuen Wechselkursprognosen der Landesbank wird der Euro in den nächsten drei Monaten auf 1,08 Franken und auf Sicht von zwölf Monaten auf 1,07 Franken sinken.
14 Monate Aufwärtstrend neigen sich dem Ende. Charttechniker führen zwei Gründe an, die für einen Übergang in eine Seitwärtsbewegung oder aber in einen Abwärtstrend sprechen:
- Die Trendlinie des Aufwärtstrend wurde Anfang März durch den Rückfall auf 1,0808 gerissen.
- Der Euro versäumte es anschließend dieses Missgeschick wettzumachen. Der Versuch einer Rückkehr über die Trendlinie schlug fehl.
Fazit:
Der EUR/CHF-Kurs lässt sich aufgrund von besseren Konjunkturdaten aus dem Euroraum nicht länger zu einem Anstieg verleiten. Dabei dürfte die Devisennotierung im Hinterkopf haben, dass mehr Wachstum im Euroraum auch mehr Wachstum für die Schweiz bedeutet. Die Zeiten unmittelbar nach dem Mindestkurs-Aus, in denen die Konjunktur in Euroland doppelt so stark expandierte wie die in der Schweiz, sind vorbei. Die SNB versucht, den Rückfall des EUR/CHF-Kurses zu entschleunigen.