Der Euro steckt die Geldflut aus Frankfurt gut weg. Er pendelt sich bei 1,09-1,10 Franken ein. Hintergrund ist die Abschwächung der sogenannten "Forward Guidance". Die Europäische Zentralbank (EZB) erklärt, mit den Zinsen künftig nicht noch weiter in den negativen Bereich reinzugehen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) muss dennoch aufpassen, am kommenden Donnerstag nicht in eine Falle zu tappen.
"Solange der Franken bleibt wie aktuell, besteht für die SNB kein Handlungsbedarf", zitiert der Schweizer "Blick" den Chefökonomen der Zürcher Kantonalbank (ZKB), Anastassios Frangulidis. Andere Devisenfachleute sind der Meinung, dass die SNB ihre Hände nicht in den Schoß legen könne. Die Märkte würden enttäuscht reagieren und den EUR/CHF-Kurs in den Keller schicken.
SNB-Präsident Thomas Jordan muss also zeigen, dass er imstande ist, der EZB-Geldflut etwas entgegenzusetzen. Von einer Senkung des Schweizer Negativzinses (aktuell: -0,75%) kann er absehen, weil EZB-Chef Mario Draghi sagte: "Aus heutiger Sicht gehen wir nicht davon aus, dass es notwendig sein wird, die Zinsen weiter zu senken."
Die Märkte erwarten allerdings, dass Jordan die anderen EZB-Maßnahmen (Aufstockung der Anleihekäufe um 20 auf 80 Mrd. Euro pro Monat, Langfristkredite für Banken für Zinsen von -0,40%) ein Stück weit egalisiert. Die SNB könnten daher den bestehenden Strafzins von -0,75% auf einen größeren Teil der in der Schweiz geparkten Gelder ausweiten und damit eine Lockerung der Geldpolitik bewirken.
Tut sie es nicht, dürften sich die von Billiggeld abhängigen Finanzmärkte ihr Doping an anderen Stelle holen. Es käme zu einen Rückfall des EUR/CHF-Kurses auf 1,07, was die SNB zwingen würde, zu intervenieren. Sie müsste ihre Gelddruckmaschine anwerfen, Schweizer Franken drucken und diese dann gegen Euros einwechseln.
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EUR/CHF-Kurs ist bei 1,09-1,10 nicht in trockenen Tüchern
14.03.16
08:42