Der Euro sinkt auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen. 1 Euro ist mit 1,0873 Franken so wenig wert wie zuletzt am 4. März 2016. Aus der Eurozone kommen gemischte Signale: Es gibt eine vom den Konsumenten getragene Frühjahrsbelebung. Im Produzierende Gewerbe stehen die Zeichen aber auf Schrumpfkurs. Sprudelnde Exportüberschüsse in der Schweiz zeigen: Der Schweizer Franken ist weit davon entfernt ein Verkaufskandidat zu sein.
"Nach der Abschwächung in den beiden Vormonaten hat sich das Wirtschaftswachstum der Eurozone im März wieder leicht beschleunigt", berichtet das Forschungsinstitut Markit. Wachstumsimpulse gingen vor allem vom Servicesektor aus. "Mit dem Frühlingsbeginn hat die Eurozone im März wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben", erläutert der Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.
Es gibt aber auch Warnsignale: Die Einkaufsmanagerindizes für das Produzierende Gewerbe in Deutschland und Frankreich fallen schlechter aus als erwartet. Die Deutsche Bundesbank warnt vor einer schwächeren Konjunktur: "Für das zweite Vierteljahr deutet sich eine Verringerung des konjunkturellen Tempos an", schreibt die Notenbank in ihrem aktuellen Monatsbericht.
Trotz eines vermeintlich überbewerteten Frankens haben Schweizer Firmen deutlich mehr exportiert. Waren im Wert von 17,6 Milliarden Franken haben sie im Februar an das Ausland verkauft, wie das Bundesamt für Statistik mitteilt. Das waren 8,8% mehr als im Februar 2015. Zieht man die Importe ab, bleibt ein Rekordüberschuss von 4,1 Milliarden Franken.
Die sprudelnden Exportüberschüsse zeigen, dass der Franken keinesfalls überbewertet ist. Er hat sogar Spielraum stärker zu werden. Die meisten Devisenexperten der Banken wollen das nicht wahrhaben und prognostizieren EUR/CHF-Kurse mitunter deutlich über 1,10. Sie müssen sich nun die Frage gefallen lassen, warum sie alles nachplappern, was ihnen die Schweizerische Nationalbank (SNB) vorplappert.
Die SNB versucht den Franken seit Jahren schwach zu reden. Sie behauptete bereits während der Mindestkurs-Phase, dass der Franken zu stark sei und der Euro Richtung 1,30 Franken steigen müsste. Es ist ein Armutszeugnis für die Devisenexperten der Banken, dass dieses Gerede im Grunde genommen nur wiederholen und nicht imstande sind, sich eine von der Notenbank unabhängige Meinung zu bilden.
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Wissen die Franken-Feinde, was sie da verkaufen?
22.03.16
11:22