Aufholeffekte: Euro steht kurz vor Anstieg auf 1,10 Franken
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Aufholeffekte: Euro steht kurz vor Anstieg auf 1,10 Franken

Der Eurokurs klettert auf 1,0969 Franken. Das ist der höchste Stand seit dem 17. März 2016. Europas Börsianer wollen die rote Laterne abgeben. In den USA und den Schwellenländern legen die Aktienkurse stärker zu, was unfair erscheint, haben die Europäer doch die Geldschleusen am weitesten aufgerissen.


Risikobereitschaft an den Börsen spielt dem EUR/CHF-Kurs in die Hände. Der Benchmark-Aktienindex für die Eurozone, der Euro Stoxx 50, steht kurz davor die Gewinnzone zu erreichen. Der Blue-Chip-Index notiert aktuell bei 3.145 Punkten. Trotz einer seit zwei Monaten währenden Aufwärtsbewegung liegt der Euro Stoxx 50 immer noch 140 Punkte unter dem Stand zu Jahresbeginn.

Der Dow Jones kommt auf 18.100 Punkte - nach 17.600 Zählern zu Jahresbeginn. Der Aktienindex MSCI Emerging Market schaffte mit einem Anstieg von 794 Punkten auf 852 Zähler ein mehr als doppelt so starkes Plus wie der Dow Jones.

Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgenommene Aufstockung der monatlichen Anleihenkäufe von 60 Milliarden auf 80 Milliarden Euro und die Vergabe von Langfristkrediten an Banken zu einem Negativzins von -0,40% kommen nicht richtig zur Geltung. Vermögensverwalter nehmen das Billiggeld und legen es außerhalb Europas an (Carry Trade).

Damit der Euro Stoxx 50 weiter steigt und die Aufholjagd wirklich beginnen kann, fehlt noch eine Komponente: Eine Abschwächung des Euros gegenüber dem US-Dollar und den Währungen der Schwellenländer ist vonnöten. Dadurch würden sich die Konjunkturperspektiven für den Euroraum aufhellen. Infolge wäre dann auch ein Anstieg beim EUR/CHF-Kurs deutlich über 1,10 plausibel.