EUR/CHF-Kurs hat Anstieg hinter - der Silberpreis vor sich
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EUR/CHF-Kurs hat Anstieg hinter - der Silberpreis vor sich

Der Euro gibt 1,10 Franken preis. Steigende Zinsen auf deutsche- und italienische Staatsanleihen können einen Rücksetzer auf 1,0980 nicht verhindern. Am Freitagvormittag war 1 Euro 1,1015 Franken wert - und damit so viel wie seit sechs Wochen nicht mehr. Silber ist die Geldanlage der Stunde. Anleger stürzen sich auf das Edelmetall. Trotz einer rapiden Verteuerung um 20% auf knapp 18 US-Dollar je Feinunze ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht.

Wolfgang Schäuble muss wieder ein wenig mehr bieten, um seine Staatsanleihen unter das Anlegervolk zu bringen. Die Zinsen auf zehnjährige Bundesanleihen steigen von 0,09% auf 0,23%. Bei italienischen Papieren geht es von 1,22% auf 1,47% nach oben. Der Anstieg ist überraschend. Die EZB erhöhte Anfang April ihre monatlichen Käufe von Anleihen von 60 Milliarden auf 80 Milliarden Euro, was eigentlich zu höheren Anleihenkursen und sinkenden Zinsen führen sollte.

Etwas höhere Zinsen waren bisher kein gutes Omen für den Euro-Franken-Kurs. Vor einem Jahr hatte es bereits einen plötzlichen Zinsanstieg bei Euro-Staatsanleihen gegeben. Der Eurokurs pendelte damals seitwärts zwischen 1,03 und 1,05 Franken. Damit sich wirklich etwas tut, müssten Wachstum und Inflation im Euroraum anziehen. Davon kann aber keine Rede sein. Ökonomen sehen das Wachstum 2016 und 2017 bei 1,5% gedeckelt, wie eine neue Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt.


Der Silberpreis kletterte seit dem 1. April 2016 von 14,80 US-Dollar auf bis zu 17,70 Dollar je Feinunze (+19,59%). Damit sei der Knoten geplatzt. Silber könnte auf kurze Sicht auf 20 Dollar steigen, sagen die Experten der Deutsche Bank im Vereinigten Königreich. Das Momentum sowie Aufholeffekte - Gold hatte Silber zu Jahresbeginn outperformt - sprechen für eine Fortsetzung des Anstiegs.

"Ich glaube die großen Fonds, das smarte Geld, die großen Trader steigen nun ein, weil es am steigen ist", zitiert Bloomberg Michael Smith, Chef des Brokerhauses T&K Futures & Options. Der Silberpreis sank zwischen April 2011 und Dezember 2015 von 49,80 Dollar auf 13,60 Dollar (-72,69%). Käme es zu einer marktüblichen Korrektur des brachialen Abwärtstrends, die ein Drittel der Verluste ausbessert, würde der Silberpreis auf 25,70 Dollar steigen.