Das Auf und Ab am Devisenmarkt und beim EUR/CHF-Kurs wird zunehmen. Es muss mit hohen Kursausschlägen gerechnet werden. Die Lage ist so gefährlich wie zuletzt vor sechs Jahren. Von B wie Brexit bis W wie Wahlen gibt es zahlreiche Krisenherde. Währungshändler tun sich schwer mit Event-Risiken, weil man sie nur ganz schlecht berechnen, geschweige denn in einer Kennziffer ausdrücken kann.
"Eine Menge des kurzfristigen Risikos, das man derzeit beobachten könne, wird nicht von ökonomischen Fundamentaldaten bestimmt. Es handelt sich mehr um ein Event-Risiko und Politik-Risiko", zitiert Bloomberg Samir Sheldenkar, Investment Partner bei Harmonic Capital Partners in London. "Du musst dir um diese Volatilität (das starke Auf und Ab von Kursen) Sorgen machen und deine Positionen entsprechend adjustieren."
Die kurzfristigen Volatilitätsindikatoren für die Hauptwährung haben die langfristigen überstiegen. Das gab es zuletzt 2010. "Wir haben Event-Risiken so weit das Auge reicht", sagt der Chef-Ökonom Bluford Putnam von der Terminmarktbörse CME. Dies werde die Hauptwährungen am Devisenmarkt bewegen.
Neben der Furcht vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU, dem möglichen Wahlsieg eines Anti-Establishment-Kandidaten in den USA und dem Hin und Her von Fed-Chefin Janet Yellen, gibt es jede Menge weiterer Event-Risiken. Der Internationale Währungsfonds (IWF) kritisiert, dass China dem angelsächsischen Kommunikationsmuster nicht folgt und bei der Veröffentlichung seiner Wirtschafts- und Finanzdaten sein eigenes Süppchen kocht.
Das ist dann schon ein Problem für die einsprachigen Mainstream-Banker aus London und New York, die nicht dafür bekannt sind, sich in die Befindlichkeiten anderer Länder und Völker hineindenken zu können. Sie trauern der Zeit von Ronald Reagan und Margaret Thatcher hinterher, als die Finanzmärkte nach ihrer Pfeife tanzten.
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Die Devisen-Dinosaurier aus der Reagan-Thatcher-Ära
06.04.16
11:44