Der Euro setzt seinen Anstieg auf 1,1015 Franken fort. Ein Silberstreif am Horizont für Frankreichs Wirtschaft untermauert die Stärkephase der Gemeinschaftswährung. Auch aus dem Produzierenden Gewerbe Deutschlands kommen gute Nachrichten. Die Gretchenfrage lautet nun: Ist das genug um den Euro-Franken-Kurs über 1,10 zu halten?
Frankreichs Dienstleister und Erzeuger sind so gut gelaunt wie zuletzt vor fünf Monaten. Ein von dem Forschungsinstitut Markit herausgegebener Sammelindex steigt auf 50,5 Punkten. In Deutschland verlieren die Dienstleister zwar an Schwung. Dafür hellt sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe stärker auf als erwartet.
Aus der Sicht des Euro-Wechselkurses ist das Glas halbvoll, anstatt halbleer. Er nimmt die neuen Konjunkturdaten zum Anlass, um mit 1,1015 Franken auf den höchsten Stand seit dem 10. März 2016 zu klettern. So richtig Dampf hinter dem Anstieg ist aber nicht. Anfang Februar, als der Euro auf 1,12 Franken stieg, ging es schneller nach oben, nachdem der Euro die Hürde bei 1,10 überwunden hatte.
"Langfristig spricht zwar die Überbewertung des Frankens für eine moderate Abschwächung. Gleichzeitig könnte aber der Franken vor dem EU-Referendum in Großbritannien kurzfristig wieder unter Aufwärtsdruck geraten", sagt die Credit Suisse. Gemäß ihren Wechselkursprognosen wird der Euro Mitte 2016 bei 1,10 Franken und im nächsten Jahr dann bei 1,11 Franken liegen.
Aus charttechnischer Sicht steigen die Chancen für eine Fortsetzung des Anstiegs deutlich an, sollte sich der Euro-Franken-Kurs über 1,1015 liegend ins Wochenende verabschieden. Gefahr käme auf die Gemeinschaftswährung bei einem Rückfall unter 1,0940 auf.
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So schafft es der Euro über 1,10 Franken zu navigieren
22.04.16
10:13