Wenn Deutschland mehr seiner Güter im Ausland verkauft, dann ist das in der Regel ein klares Indiz dafür, dass sich die Weltwirtschaft auf dem aufsteigenden Ast befindet. Frankreich und Italien kommen auf keinen grünen Zweig, weshalb dem Euro bei 1,1075 Franken die Puste ausgeht. Die inzwischen seit über einem Monat andauernde Aufwärtsbewegung des Euro-Franken-Kurses erreicht eine wichtige Weggabelung.
Die deutschen Exporte stiegen im März um 1,9% auf 107 Milliarden Euro, teilt das Statistische Bundesamt am. Das war deutlich mehr als von Volkswirten erwartet. Deutschland entdeckt, was es an Europa hat. Die Kritiker dürfte das aber nicht besänftigen. Denn die Eurozone nahm nur 1,0% mehr deutsche Waren ab, die EU-Länder, die nicht den Euro haben, hingegen 2,9%.
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Was eine Gewinnwarnung eines Unternehmens für den Aktienmarkt ist, ist eine Wachstumswarnung eines Landes für den Devisenmarkt. Eine solche kommt von der französischen Notenbank. Sie rechnet für das laufende Quartal lediglich mit einem Wachstum von 0,3% - nach 0,5% im ersten Quartal. Auch Italiens auf der Stelle tretende Industrieproduktion ist eine Enttäuschung.
In den letzten vier Wochen war der Euro-Franken-Kurs am Ende einer Woche stets höher als am Anfang. Damit das auch in dieser Woche gelingt, müsste der Euro am Freitag über 1,1095 Franken stehen. Gefährlich wird es bei einem Wechselkurs unterhalb einer zentralen Unterstützung bei 1,1020. Dies wäre dann auch ein Indiz dafür, dass Deutschland seine starke Exportentwicklung nicht ins zweite Vierteljahr herüber retten kann.
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Anleger flüchten 5. Woche in Folge aus dem Franken
10.05.16
11:14