Österreichs Notenbankchef Nowotny bekommt für seinen steilen Inflationsausblick Unterstützung von der Deutschen Bank. Londons früherer Bürgermeister Johnson zieht alle Register, um sich mit einem Brexit an die Macht zu putschen. Der Euro-Franken-Kurs muss jetzt zeigen, wie widerstandsfähig er tatsächlich ist.
"Ich gehe davon aus, dass wir in der zweiten Jahreshälfte einen nicht unerheblichen Anstieg der Inflation haben werden. Wir glauben, dass die Energiepreise eine gewisse Bodenbildung erreicht haben", sagte Nowotny in der letzen Woche vor der Auslandspresse in Wien.
Auch in den USA ist die Inflationsgefahr immer stärker am köcheln. Nicht etwa eine von vielen Anlegern gefürchtete Finanzkrise ist nach Einschätzung von Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Torsten Slok derzeit das größte Risiko, sondern die Inflation. Investoren seien auf einen Anstieg der Teuerung kaum vorbereitet, warnt Slok. Das gelte vor allem für die USA.
Helden Europas
Entscheiden sich die Briten am 23. Juni 2016 für einen Brexit, wäre David Cameron, der sich für einen Verbleib in der EU ausspricht, gemäß Parlamentariern in London "keine 30 Minuten mehr im Amt". Die Stunde des früheren Ex-Bürgermeisters Boris Johnson, der sich für einen Brexit stark macht, würde schlagen.
Johnson versucht mit verschachtelten Analogien zum Zweiten Weltkrieg Stimmung zu machen. Deutschland habe Italiens Wirtschaft übernommen und die griechische zerstört, behauptet Johnson in einem Interview mit der Zeitung "The Sunday Telegraph". Er wolle (wie einst Churchill), dass die Briten wieder die "Helden Europas" seien.
Fazit:
Ein plötzlicher Inflationsanstieg (dem die Notenbanken mit Zinserhöhungen hinterherliefen) und ein Brexit würden dem Schweizer Franken in die Hände spielen. Denn die stabile und neutrale Schweiz gelte bei Investoren als beliebtes Anlageland, zitiert die Schweizer "Handelszeitung" den HSBC-Chef-Devisenstrategen David Bloom.
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Experten orakeln über Krisenherde: Inflation und Brexit
16.05.16
06:29