Banken beginnen Schuldnern Zinsen zu zahlen. Der Euro steigt nach einem Treueschwur der Briten auf die EU auf 1,15 Franken. Die Aktienmärkte starten durch und helfen nicht nur Kreditnehmern mit einem Aktienfonds als Tilgungsträger ihre Deckungslücke zu schließen. In den nächsten Wochen könnte sich die Lage für Franken-Fremdwährungskreditnehmer dramatisch verbessern.
Ein typischer Franken-Kreditnehmer in Österreich, dessen Zinszahlungen an den CHF 3-Monat-Euribor (aktuell: -0,74%) gekoppelt sind und der in seinem Kreditvertrag einen Aufschlag von 0,50% stehen hat, müsste eigentlich ein Viertelprozent Zinsen verdienen. Die Banken wollen von dieser Rechnung allerdings nichts wissen und ziehen in der Praxis bei 0,01% eine Linie in den Sand.
Höchstrichterlich ist noch nicht abschließend geklärt, ob Banken negative Zinsen an ihre Kunden weitergeben müssen. Der Oberste Gerichtshof (OGH) wird darüber nun abschließend entscheiden. Das Urteil wird für Juni/Juli erwartet.
Die Briten werden sich am 23. Juni 2016 voraussichtlich für die EU entscheiden, wie Umfragen zeigen. Ist der Brexit vom Tisch, ist auch die Gefahr, dass die Schweiz mit Fluchtgeldern aus der EU überflutet wird, vom Tisch. Der Euro könnte seinen Anstieg auf 1,15 Franken fortsetzen. Im Lichte der steigenden Zahl von Brexit-Ablehnern konnte der Euro in den letzten Wochen bereits von 1,0840 Franken auf 1,1130 Franken klettern.
Ade Deckungslücke
"Es ist frustrierend für die Bullen, es ist frustrierend für die Bären, es ist frustrierend für alle." So beschreibt der führende Markttechniker Ari Wald von der US-Investmentbank Oppenheimer die Lage an den Aktienmärkten. "Wir gehen davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte wieder nach oben geht", sagt der renommierte Experte im Gespräch mit dem Finanzsender CNBC.
Von steigenden Aktienmärkten würden vor allem Franken-Kreditnehmer profitieren, die mit dem Besparen eines Aktienfonds oder Mischfonds beabsichtigen, ihre Kredite zurückzuzahlen. Aber auch jene, die eine Lebensversicherung mit Garantiezins haben, würden nicht leer ausgehen. Eine neue Börsen-Hausse wäre mit einem besseren Ausblick für die Weltwirtschaft verbunden. Infolge käme es zu einem Zinsanstieg.
Die Versicherungskonzerne wären früher als es derzeit viele erwarten in der Lage neben dem Garantiezins wieder eine Überschussbeteiligung zu erwirtschaften. Für Franken-Kreditnehmer mit einer Lebensversicherung als Tilgungsträger würde das höhere Zinserträge bedeuten. Auch sie würden leichter ihr Ziel erreichen, mit dem Tilgungsträger den Kredit zur Gänze zurückzuzahlen. Vorhandene Deckungslücken würden sich schließen.
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Fremdwährungskredite: So gut war Ausblick lange nicht
22.05.16
11:46