Der Euro sinkt von seinem gestrigen Hoch bei 1,1103 Franken (höchster Stand seit 5. Februar 2016) auf 1,1080 Franken. Die Bullen haben aber weiterhin das Sagen. Die Chance für eine Fortsetzung des Anstiegs stehen gut, weil die größte Bank der Schweiz vor Negativzinsen für Privatkunden nicht länger zurückschreckt.
"In einer globalen Wirtschaft, die sich zunehmend eines risikoscheuen Ansatzes bedient, ist etwas Sonderbares passiert. Im Gegensatz zu Gold und dem Japanischen Yen macht der Schweizer Franken keine Anstalten seinen Wert zu steigern", schreibt der Analyst Michael Grogan auf "seekingalpha.com". Während Gold und der Yen in den letzten Monaten kontinuierlich zulegten, sei der Franken schwach geblieben, hebt der Experte hervor.
Indizen für Ansehensverlust
Zuletzt wurde der Anstieg des Euro-Franken-Kurse von einem Anstieg des Dollar-Franken-Kurses gespeist. Obwohl sich Donald Trump die Präsidentschaftskandidatur sicherte und ankündigte, mehr Schulden machen zu wollen, kletterte der US-Dollar seit Anfang Mai von 0,9450 auf 0,9760 Franken (+3,28%). Der Euro stieg im selben Zeitraum von 1,0970 auf 1,1103 Franken (+1,21%).
Der Schweizer Franken verliere einen Teil seinen Status als sicherer Hafen, weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) darum bemüht sei, die Exporte anzukurbeln. Hinzu komme, dass die SNB auf absehbare Zeit keine Absicht habe, die Zinsen anzuheben, sagt Grogan.
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Eine aktuelle Meldung, wonach die Schweizer Großbank UBS damit liebäugelt, Strafzinsen für private Kontoinhaber einzuführen, forciert den Ansehensverlust des Frankens. Unternehmenskunden verrechnet die UBS bereits negative Zinsen. Nun müsse man sich überlegen, das Strafzins-Regime auf vermögende Privatkunden auszudehnen, sagt UBS-Chef Sergio Emotti.
Der Euro könne in den nächsten Tagen auf 1,1150 Franken steigen und dort dann eine Basis bilden, die Marke bei 1,12 Franken zu knacken, prognostizieren Charttechniker. Aus fundamentaler Sicht würde ein solcher Anstieg Sinn machen. Denn wenn die UBS den Schweizer Franken mit Negativzinsen für Privatkunden demütigt, dürften das bald auch andere Schweizer Banken tun.
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So reißt der Euro die Wand bei 1,12 Franken ein
11.05.16
10:57