Österreichs Banken wäre es am liebsten, Franken-Kreditnehmer verwenden ihre Tilgungsträger zur Rückzahlung und wandeln die verbleibende Kreditsumme in einen Euro-Kredit um. Passiert nicht noch ein kleines Wunder, wird fast jeder Franken-Kreditnehmer mit einem Wechselkursverlust dastehen. Umso wichtiger ist, dass man bei Zinsen und Tilgungsträger einen Gewinn macht.
Zum Glück gibt es die Zinsersparnis: Hier haben Franken-Kreditnehmer die Nase weit vorn. Ein Bankkunde, der im Jahr 2002 einen Franken-Kredit im Gegenwert von 100.000 Euro aufnahm, hat bis dato etwa 19.000 Euro an Zinsen gespart im Vergleich zu einem Euro-Schuldner.
Wer als Tilgungsträger eine Lebensversicherung hat, und die vorzeitig kündigt, macht ein Verlustgeschäft. Die Versicherungsgesellschaft hat bereits ihren Verdienst mit den Einzahlungen der ersten Jahre eingestrichen. Jemand, der vorzeitig kündigt, verzichtet somit neben dem für heutige Verhältnisse recht hohen Garantiezins auch auf zukünftige Leistungen, für die er bereits gezahlt hat.
Hinzu kommt der Wechselkursverlust. Ihm wird die meiste Aufmerksamkeit gewidmet. Obiger Franken-Kreditnehmer hat 100.000 Euro im Jahr 2002 zu einem Euro-Franken-Kurs von 1,45 aufgenommen. Zum aktuellen Euro-Franken-Kurs von 1,10 muss er knapp 132.000 Euro zurückzahlen. Zieht man die Zinsersparnis von 19.000 Euro ab, bleibt ein Minus von 13.000 Euro übrig.
Zum Thema:
Franken-Kredite: Große Aufholjagd geht ins zweite Jahr
Home »
CHF Fremdwährungskredit
» So entwickeln sich Zinsen, Tilgungsträger, Kreditschuld
So entwickeln sich Zinsen, Tilgungsträger, Kreditschuld
15.05.16
09:06