Indizien, warum der Devisenmarkt mit 1 Euro = 1,1070 CHF falsch liegt
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Indizien, warum der Devisenmarkt mit 1 Euro = 1,1070 CHF falsch liegt

Der Euro mobilisiert noch einmal alle Kräfte. Es geht darum doch noch einen Anstieg über 1,12 Franken zu schaffen. Das wäre dann der höchste Stand seit dem Mindestkurs-Aus. Im Mai blieb der Eurokurs bei 1,1130 Franken hängen. Die konjunkturelle Erholung der Eurozone ist im Gange. Die Schweiz punktet mit einem starken Privatsektor.

Der Eurokurs klettert auf 1,1070 Franken, nachdem er am Vortag auf ein 2-Wochentief bei 1,1030 zurückfiel. Wie nun bekannt wird, erreichte die Schweizer Wirtschaft im ersten Vierteljahr lediglich ein Wachstum von 0,1%. Das war deutlich weniger als von Volkswirten erwartet. Euroland kam hingegen auf 0,6%.


Der Wachstumsvorsprung der Eurozone ist zwar mit einem halben Prozent recht deutlich. Schaut man sich die Zahlen allerdings ein wenig genauer an, findet man so einiges, was für eine neuerliche Stärkephase der Schweizer Frankens spricht.

Die Schweizer Wachstumsdelle rührt von gesenkten Staatsausgaben. Privatkonsum, Investitionen und Exporte konnten zulegen. Das ist ein Indiz dafür, dass der private Sektor den plötzlichen Absturz des Euros von 1,20 Franken auf 1,00 Franken im Januar 2015 einigermaßen gut verkraftet hat.

In Euroland geht man den umgekehrten Weg. Die Kreditvergabe an die öffentliche Hand stieg im April 2016 um 0,3% auf 10,4%, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit. Die Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen lag hingegen lediglich um 0,1% höher im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Fazit:
Die Eurozone nimmt jedes Wachstum, was sie kriegen kann. Es gibt seit einiger Zeit eine Tendenz, öffentliche Ausgaben zu erhöhen, und zwar in Deutschland und Südeuropa. Das strukturell bessere Wachstum hat die Schweiz. Sie setzt auf einen starken Privatsektor. Die Chancen eines Anstiegs des Euros über 1,12 Franken schwinden.

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