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Liveticker Brexit - EUR/CHF-Reaktion (2. Handelstag)
27.06.16
10:20
Der Eurokurs notiert zum Handelsschluss an der Wall Street fester, nachdem die Aktienkurse von ihren Tiefs etwas nach oben zurückprallen. 1 Euro ist aktuell 1,0780 Franken wert - nach 1,0715 am Montagmorgen. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble sieht keine Chance den Brexit auf die eine oder andere Weise noch abzuwenden. Über das Wochenende war in der britischen Presse spekuliert worden, dass London das offizielle Scheidungsgesuch gemäß Artikel 50 der EU-Verträge nicht einreichen könnte. (21:55 Uhr)
Im Gegensatz zu EZB, Fed und BoE hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) schon reagiert. Sie gab am Freitag bekannt, ihren Einsatz beim Pokerspiel mit Devisenspekulanten zu erhöhen. Infolge von Euro-Stützungskäufen kann sich der Eurokurs aktuell über 1,0750 Franken stabilisieren. (17:05 Uhr)
Jetzt warten alle auf die Zentralbanken: EZB-Präsident Mario Draghi, Fed-Chefin Janet Yellen und der Gouverneur der Bank von England (BoE), Mark Carney, haben eine für Mittwoch geplante gemeinsame Podiumsdiskussion wegen dem Brexit abgesagt. Sie alle bleiben zu Hause, um die Finanzmärkte mit Argusaugen zu beobachten. Es besteht die akute Gefahr, dass die schlechte Stimmung der Anleger die Realwirtschaft belastet. Das gilt es für EZB und BoE mit neuen Billiggeld-Salven zu verhindern. Die Fed könnte über eine Leitzinssenkung spekulieren/schwadronieren. (16:48 Uhr)
In Brüssel haben sie ganz offensichtlich einen Komplex mit wirtschaftlich erfolgreichen Länder. Großbritannien, das mit das stärkste Wirtschaftswachstum und die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU hat, haben die EU-Spitzen verprellt. Ferner können Juncker & Co. nicht mit dem wirtschaftlich sehr erfolgreichen Tschechien. Devisenexperten sagen über die Tschechische Krone, sie sei der Schweizer Franken Osteuropas. Auch die Niederlande und Dänemark stehen gut da, sie wollen aber mit der EU von Tag zu Tag weniger zu tun haben. (14:15 Uhr)
Geht Jean-Claude Juncker jetzt auf Konfrontationskurs? Der EU-Kommissionschef wolle den Euro in allen EU-Staaten einführen, heißt es in einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen". Da dürften Tschechen, Polen, Dänen und Schweden auf keinen Fall mitspielen. Tschechiens Außenminister legt Juncker den Rücktritt nahe. Er sei für das Brexit-Votum mitverantwortlich. Juncker sei derzeit "nicht der richtige Mann für den Job", sagt Lubomir Zaoralek in einer Fernsehdebatte. (14:03 Uhr)
Das Britischen Pfund wird aufs Neue herunter geprügelt. Gegenüber dem US-Dollar sinkt Sterling unter 1,32. Das ist noch einmal weniger als am ersten Brexit-Tag, als der GBP/USD-Kurs mit 1,3225 auf den tiefsten Stand seit 31 Jahren fiel. Der Euro-Franken-Kurs bleibt recht stabil bei 1,0750. (12:35 Uhr)
Der britische Finanzminister spricht von Anpassungen für die Wirtschaft. Das Wort Rezession nimmt George Osborne zwar nicht in den Mund, aber genau darum geht es. Die Unsicherheit über die Zukunft wirke sich nachteilige auf Konsumausgaben und Investitionen aus, so der Schatzkanzler. Osborne hat den Wackelpudding-Kurs von Cameron mitgetragen. Vor dem Brexit-Votum galt er als aussichtsreicher Nachfolger auf das Amt des britischen Premierminister. Nun werden ihm nicht einmal mehr Außenseiterchancen eingeräumt. (11:18 Uhr)
Der Euro sinkt am sehr frühen Montagmorgen auf 1,0715 Franken, macht dann eine Kehrtwende und notiert zum Handelsbeginn an den europäischen Börsen fester bei 1,0785 Franken. (10:13 Uhr)
Kommt jetzt der Öxit? In Österreich kann sich die FPÖ eine Volksabstimmung über den EU-Verbleib des Landes binnen eines Jahres vorstellen. "Wenn man (in der EU) die Weichen innerhalb eines Jahres mehr in Richtung Zentralismus stellt, anstatt sich auf die Grundwerte zu besinnen, dann müssen wir die Österreicher fragen, ob sie hier noch Mitglied sein wollen", sagte FPÖ-Vizechef Norbert Hofer der Zeitung "Österreich". (09:55 Uhr)
In Brüssel hat man seinen ganz eigenen Blick auf die Dinge: Ein Interview des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des EU-Parlamentes, Elmar Brok, mit Bloomberg TV am Sonntagabend spricht Bände. Brok macht darin die von den USA im Jahr 2008 ausgelöste Finanzkrise für Europas Probleme verantwortlich. Man müsse sich davon immer noch erholen, so Brok. Ein Zusammenbruch der EU werde es nicht geben, auch wenn das einige EFTA-Anhänger gerne hätten. (08:32 Uhr)