Es gibt eigentlich nur einen Weg, um die Lage zu stabilisieren. Mario Draghi muss frisches Zentralbankgeld drucken, es dann irgendwie den italienischen Banken zukommen zu lassen, ohne dabei die Euro-Verträge zu verletzen. Der Italiener sagte auf der letzen Notenbanksitzung, man sei bereit einzugreifen, falls es zu Turbulenzen an den Finanzmärkten kommen sollte.
Was kann die Europäische Zentralbanken machen?
- Sie kann den Kapitalschlüssel, nachdem sie Anleihen kauft, aufweichen. Dadurch würde mehr Zentralbankgeld nach Italien fließen, das nach den USA und Japan den drittgrößten Schuldenberg der Welt vor sich herschiebt.
- Auch wäre es denkbar, dass Italiens Banken ihre faulen Kredit mit ein paar guten Krediten (zur Wahrung des Anscheins) zusammenschnüren, um sie sich dann als gebündelte Anleihen von der EZB abkaufen zu lassen.
- Die EZB geht in Aktien: Der EZB-Generaldirektor für Finanzmarktoperationen, Ulrich Bindseil, sagte gestern auf einer Konferenz in Frankfurt auf die Frage nach möglichen Aktienankäufen: "Alle Asset-Klassen, die bisher nicht gekauft werden, sind theoretische Möglichkeiten, die bisher nicht attraktiv genug erschienen." (Quelle: Dow Jones)
Gemäß einer neuen Wechselkursprognose der Deutschen Bank wird der Euro bis Ende 2016 auf 1,05 US-Dollar fallen. Aktuell notiert der Euro-Dollar-Kurs bei 1,1050. Sollte es so kommen, wäre das schlecht für den Euro-Franken-Kurs. Ihm würde ein Anstieg des Euros auf 1,20 Franken besser gefallen, nicht zuletzt deswegen, weil damit die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone zurückginge.