Ein Franken-Fremdwährungskredit zeichnet sich inzwischen durch eine recht zuverlässige Entwicklung des zugrunde liegenden Wechselkurses aus. Für die Sicherheit ist ein Preis zu zahlen: Das Aufwärtspotential des Euro-Franken-Kurses ist überschaubar. Anders sieht das bei einem Dollar-Fremdwährungskredit aus. Der Euro könnte in den kommenden Jahren von 1,10 auf 1,25 US-Dollar steigen, weshalb es aktuell Anlass gibt, in einen Dollar-Kredit zu wechseln (Switchen).
Beim Switchen handelt es sich um eine vertraglich vereinbarte Wechselmöglichkeit (keine Konvertierung). Sie ermöglicht aus einem Franken-Kredit recht unkompliziert in eine andere Währung umzusteigen. Viele Kreditverträge sehen die Möglichkeit eines Wechsels in eine andere Währung unter Beibehaltung des ursprünglich vereinbarten Zinsaufschlages ausdrücklich vor. Oft wird der Japanische Yen genannt. Allerdings ist von einem Switchen in den Yen wegen seiner enormen Kursschwankungen abzuraten.
Weiterlesen: Argumente gegen das Switchen in einen Yen-Kredit
Besser ist das Switchen in einen Dollar-Fremdwährungskredit. Der Euro steht aktuell mit 1,10 US-Dollar (USD) recht niedrig. Wer jetzt in einen Dollar-Kredit geht, würde bei einem Anstieg des Euros auf 1,25 Dollar seine Kreditschuld um 12% verringern (s. u.).
Die von vielen Banken vertretene Mainstream-Meinung ist: Der Euro sinkt eher auf 1,00 Dollar, als auf 1,20 Dollar zu steigen. Hintergrund ist die gute Verfassung des US-Arbeitsmarktes. Sie ermögliche der US-Notenbank (Fed) die Zinsen zu erhöhen, was den Dollar dann stärker machen soll. Genau hierin könnten die Devisenanalysten allerdings wieder einmal falsch liegen.
Wer ein wenig über den Tellerrand hinausblickt, kommt zu dem Ergebnis, dass der Euro-Dollar-Kurs in den nächsten Jahren steigen müsste. Die USA mit ihrem hohen Staatsschulden und Handelsdefizit sind im letzten Drittel der Konjunkturerholung seit der Finanzkrise 2008. Darüber hinaus findet 2018/19 bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ein Machtwechsel statt. Die Weichwährungspolitikter Draghi und Constancio gehen. Der Euro hat dann mehr Luft zum atmen.
Fazit:
Es gibt gute Argumente für das Switchen in einen Dollar-Fremdwährungskredit. Der Euro ist mit 1,10 US-Dollar aktuell recht günstig und könnte in den kommenden Jahren auf sein langjähriges Mittel bei 1,25 Dollar steigen.
Beispiel: Es wird das Switchen eines Kredits im Gegenwert von 150.000 Euro in US-Dollar zum aktuellen EUR/USD-Kurs von 1,10 vorgenommen. Sollte der EUR/USD-Kurs auf 1,25 steigen, wären 132.000 Euro zu tilgen. Ersparnis: 18.000 Euro.
Wer auf einen Dollar-Kredit umsattelt, muss höhere Zinsen zahlen. Der USD 3-Monats-Libor liegt aktuell bei 0,66%, der CHF 3-Monats-Libor bei -0,78%. Der USD 3-Monats-Libor würde aber fallen, sollte die Fed bei einer allfälligen Konjunkturabkühlung/Rezession 2017/2018 die Zinsen senken und aufs neue Wertpapiere kaufen.
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Switchen von CHF-Kredit in USD-Kredit gangbare Alternative
10.07.16
13:01