Der Euro Stoxx 50 kletterte seit seinem Brexit-Tief um 13% auf 3.050 Punkte. Der DAX schaffte 16%, der ATX 15%, der SMI aber nur 9%. Das Hinterherhinken von Schweizer Aktien ist ein Indiz dafür, dass es für die Schweizer Wirtschaft nicht ums Beste bestellt ist. Nur im Pharma-Bereich läuft es noch rund. Maschinenbau und Finanzdienstleister sind auf dem absteigenden Ast. Die Wertschöpfung in der Metall- und Elektroindustrie war in den letzten Jahren ebenfalls rückläufig, teilt die UBS mit.
Die Eurozone ist gerade dabei auf ihre erfolgserprobtes Modell der Arbeitsteilung zurückzufinden. Aus denen für die Weltwirtschaft inzwischen so wichtigen Emerging Markets wie Indien, Brasilien und auch China kommen wieder mehr Aufträge für Produkte "Made in Germany". Das führt dann dazu, dass es auch in Frankreich, Benelux und Spanien mehr Wachstum gibt, weil die deutsche Wirtschaft viele Vorleistungsgüter aus diesen Ländern bezieht. Die Deutsche Bundesbank bestätigt den freundlichen Ausblick. Sie schreibt in ihrem aktuellen Monatsbericht:
"Die deutsche Wirtschaft dürfte auch im Sommer im Einklang mit der recht kräftigen konjunkturellen Grundtendenz expandieren". Die Stimmung in der Industrie habe sich "spürbar verbessert".
Wegen der aufgehenden Konjunkturschere zwischen der Eurozone und der Schweiz sollte der Euro nun steigen. Konkret geht es um die Auflösung einer Dreiecks-Formation nach oben. Der Eurokurs würde dann den Widerstand bei 1,0940 Franken brechen, noch mehr Rückenwind bekommen und schließlich über 1,10 Franken steigen. Die Triple-Top-Formation birgt hingegen die Gefahr, dass es mit dem Wechselkurs auf 1,08 bergab geht.