Der Euro kann sich trotz schwachen Aktienbörsen bei 1,09 Franken behaupten. Das zeigt einmal mehr: Sinkt die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten, sinkt der EUR/CHF-Kurs nicht automatisch mit, so wie es noch vor einigen Jahren üblich war.
17:31 Uhr
Morgan Stanley rechnet mit einem kräftigen Anstieg des Euros, allerdings gegen den US-Dollar und nicht gegen den Schweizer Franken. Die Bank prognostiziert den EUR/USD-Kurs auf 1,17 (aktuell: 1,1270).
Banken aus der Eurozone würden ihre Kreditbücher in Übersee ausdünnen, weil sie das Geld zu Hause bräuchten, um Bilanzlöcher zu stopfen. Dieses in die Eurozone fließende Geld dürfte den Euro stärken, sagt Morgan Stanley. Ferner tue sich die EZB zunehmend schwer ihre Währung abzuschwächen.
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16:44 Uhr
EZB-Chef Draghi lässt sich nicht in die Karten schauen. Beobachter sehen den Italiener schon wieder dabei, wie er sich einen Case baut, um die Geldpolitik weiter zu lockern. Draghi sagt im EU-Parlament, die anderen Akteure (gemeint ist die Politik) müssten das Wirtschaftswachstum in der Eurozone ankurbeln.
Es ist weithin bekannt, dass mit Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble keine Ausgabenprogramme zu machen sind. Ferner sind wegen dem anstehenden Verfassungsreferendum in Italien und den baldigen Präsidentschaftswahlen in Frankreich Strukturreformen in diesen beiden Ländern extrem unwahrscheinlich.
Ergebnis: Draghi hat einen Case, um das Wertpapierkaufprogramm zu verlängern, die Zinskurve zu manipulieren (so wie es seit kurzem die Japaner tun) und Aktien zu kaufen.
15:34 Uhr
Der Euro fällt nach einem kurzen Anstieg auf 1,0910 Franken unter 1,09 zurück. Die europäischen Aktienmärkte weiten ihre Verluste im Lichte des Absturzes der Papiere der Deutschen Bank auf knapp 2% aus. An der Wall Street heißt es: Der Wahlkampf lasse Anleger aus Aktien fliehen. Das alles lässt sich so einordnen: Kurse machen Nachrichten - und nicht umgekehrt.
14:21 Uhr
Jetzt wird es eng für die Deutsche Bundesbank, die neue Freundin von EZB-Chef Mario Draghi. Sie hat erst letzte Woche behauptet, die Geldpolitik der EZB mache eben nicht die Reichen reicher und die Armen ärmer.
US-Wirtschaftsnobelpreisträger Edward Prescott informiert nun im Gespräch mit der "Welt am Sonntag": Nur die Gruppe der Vermögenden profitiere von der Billiggeld-Schwemme. Zuvor hatte bereits Allianz-Chefökonom Michael Heise der Bundesbank widersprochen.
Erste Stimmen in Deutschland sagen, dass Notenbankchef Jens Weidmann die Bundesbank nach links rücke, so wie es Angela Merkel, seine frühere Chefin, mit der CDU getan habe.
13:35 Uhr
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) gibt bekannt sich eine weitere Senkung des Einlagenzinses vorstellen zu können (Reuters-Meldung). Der Satz liegt bereits bei -0,75%, was die Schweiz zum Weltrekordhalter in der Disziplin Negativzins macht. Obschon der Drohung eines größeren Zinsnachteils schwächt sich der Franken nicht ab. Der Euro steht mit 1,0890 Franken weiter auf wackligen Beinen.
12:23 Uhr
Die Schweizerinnen und Schweizer wollen mit ihrem Euro-Mindestkurs, der aktuell bei 1,08 Franken liegen dürfte, nicht das Versuchskaninchen für Nobelpreisträger Paul Krugman sein, heißt es auf "Inside Paradeplatz".
Denkt man die geforderten Maßnahmen der "US-Starökonomen" wie Krugman, Stiglitz und Rogoff (EZB soll auch den 100er und 200er Schein abschaffen) zu Ende, läuft es immer darauf hinaus, dass die US-Wirtschaft gewinnt. Sie sind insofern gar nicht so weit von der Bush-Politik entfernt, die mit der gewaltsamen Einführung von westlicher Demokratie und US-Kapitalismus versuchte, die Welt zu dominieren.
Ein Beispiel: Krugman kritisiert im NZZ-Interview China, weil es 2010 seine Währung abschwächte. Die Schweiz lobt er für die Mindestkurs-Manipulation hingegen in höchsten Tönen. Die reichen Schweizer dürfen also mit einer weichen Währung ihr Wirtschaftswachstum und ihre Pro-Kopf-Einkommen über die Exportschiene steigern. China gesteht Krugman selbiges Vorgehen nicht zu.
In Griechenland habe er den Mann und die Frau auf der Straße bereits nicht verstanden, räumt Krugman in dem Interview ein...
10:41 Uhr
Es sieht es nach einem Tag aus, an dem das Motto gilt: Verkauf alles, nichts sieht hier gut aus:
- Dax und Euro Stoxx 50 verlieren angetrieben von schwachen Banken 1,4%.
- Gold gibt 10 Dollar auf 1.333 US-Dollar/Feinunze nach.
- Silber kann sich nicht bei 20 Dollar halten und fällt auf 19,40 Dollar zurück.
- Der Ölpreis sinkt auf auf 46,25 Dollar - nach 48,70 Dollar am Freitag.
10:02 Uhr
Das Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland steigt überraschend auf den höchsten Stand seit Mai 2014. "Die deutsche Wirtschaft erwartet einen goldenen Herbst", sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest. Dem Euro bleibt ein Mehrjahreshoch hingegen verwehrt. Er muss sogar leichte Verluste einstecken: Aktueller Kurs: 1 Euro = 1,0885 Franken.
09:56 Uhr
Angela Merkel lässt die Deutsche Bank abblitzen. Die Bundesregierung wolle dem Geldhaus nicht als Vermittler beim Streit mit dem US-Justizministerium über eine im Raum stehende Strafzahlung von 14 Milliarden US-Dollar zur Seite stehen, berichtet das Magazin "Focus". Deutsche-Bank-Chef John Cryan hatte zuvor angedeutet, dass ein Engagement Merkels hilfreich sein könnte. Die Aktie der Deutschen Bank fällt auf ein Rekordtief bei 10,66 Euro.