Frankreich habe nach nach einem schwachen zweiten Quartal (-0,1%) im dritten Quartal auf den Wachstumspfad zurückgefunden, sagt die französische Notenbank. Sie rechnet mit einem Wachstum zwischen Juli und September von 0,3%. In Italien kam es zu einer überraschenden Ausweitung der Industrieproduktion über die ansonst so schwachen Sommermonate.
Das sentix-Forschungsinstitut stuft die Eurozone von "leichter Aufschwung" im September auf "Aufschwung" im Oktober hoch. Deutschland steigt von "Aufschwung" auf "Boom". Die Schweiz klettert um ein Stufe auf "Aufschwung", was das Aufwärtspotenzial des EUR/CHF-Kurses einschränkt. Besser wäre es aus der Sicht des Euros, würde die Schweiz wie Österreich mit "leichter Aufschwung" hinterherhinken.
Trittbrettfahrer Schweiz
Die Wirtschaftsdynamik in Deutschland, China und Lateinamerika steche besonders hervor, streicht sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner heraus. "In Euroland ist das Momentum geringer, aber dennoch klar positiv." Anleger fürchten sich weit weniger vor einer fallenden Inflation als noch im letzen Jahr. Das Thema sinkende Verbraucherpreise und deren Schadwirkung auf die Wirtschaft hat sich in Luft aufgelöst.
Es bleibt abzuwarten, ob der Euro die guten Vorgaben für spürbare Kursgewinne gegen den Schweizer Franken nutzen kann. Das Problem ist, dass die Schweizer Wirtschaft sehr eng verzahnt ist mit der deutschen Wirtschaft. Wenn Deutschland boomt, dann boomt früher oder später auch die Schweiz.
Deswegen wäre es wichtig, dass Frankreich und Italien an Deutschland vorbeiziehen. Denn von einem Boom in diesen Ländern profitiert die Schweiz nicht so stark. Überdies wäre der Euroraum stabiler, so dass es in der Summe zu einer deutlichen Abschwächung des Schweizer Frankens kommen müsste. Während man Frankreich zutrauen kann Deutschland die Hacken zu zeigen, Italien scheint dazu nicht in der Lage.