EZB-Tapering-Testballon: Für den Euro ist jetzt 1,11 CHF drin
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EZB-Tapering-Testballon: Für den Euro ist jetzt 1,11 CHF drin

Der Euro-Franken-Kurs klettert nach einem überraschenden Bericht über eine Straffung der Geldpolitik in der Eurozone auf ein 3-Wochenhoch. 1 Euro ist 1,0975 Franken wert, Tendenz weiter steigend. Es ist ein Testballon, den die EZB steigen lässt. Eigentlich kann man es sich gar nicht erlauben die Anleihekäufe zu drosseln (sog. Tapering).

Die Renzi-Regierung wird sich sputen müssen, ihre neue 50-Jahresanleihe noch zu einem möglichst niedrigen Zins unter das Anlegervolk zu bringen. Denn die Zinsen auf Staatsanleihen aus dem Euroraum machen einen Satz nach oben, nachdem Bloomberg News berichtet, die EZB könnte ihre Anleihekäufe jeden Monat um 10 Milliarden Euro verringern. Man habe diese Information von EZB-Offiziellen, so Bloomberg.

Es ist extrem unwahrscheinlich, dass die Nachricht zufällig durchsickert. In Frankfurt will man testen, ob es möglich ist, die Zahnpasta zurück in die Tube zu drücken. Die Gretchenfrage lautet: Können Portugal und Italien, jene Länder mit Staatsschulden größer als 130% ihrer Wirtschaftsleistung, einen Rückzug der EZB verkraften?

Und dann wäre da noch der Euro, der neben dem Schweizer Franken auch zu anderen Währungen deutlich stärker werden würde. Auch das wäre ein Problem für Südeuropa, weil sich hier schwache Exporteure und ein schwacher Welthandel gegenseitig runterzögen. Exportfirmen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden kommen mit einem starken Euro erfahrungsgemäß recht gut zurecht.


Damit der Euro seinen am Freitag bei 1,0820 Franken begonnen Anstieg fortsetzen kann, muss er einen Widerstandsbereich bei 1,1005-1,1020 Franken brechen. Aus charttechnischer Sicht wäre damit Platz bis auf 1,11 Franken. Solange sich der Euro über einer Unterstützung bei 1,0930 Franken halten kann, ist die Aufwärtsbewegung intakt.