Weltfinanzkrise und Euro-Schuldenkrise hätten die Stellung des Schweizer Frankens als "sicherer Hafen" gestärkt, sagt Zurbrügg auf einer Konferenz in London gemäß einer Reuters-Meldung. Ferner erklärt er:
"Wir haben ein Mandat: Preisstabilität sicherzustellen. Und wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass wir tun was nötig ist, um das zu erfüllen."
Bei den Einlassungen handelt es sich um eine verklausulierte Ankündigungen verstärkt am Devisenmarkt zu intervenieren, um den Schweizer Franken zu schwächen. Die Schweizer Zauberlehrlinge wären nach dem Wahlsieg von Donald Trump schlecht beraten offen über Deviseninterventionen zu sprechen. Sie würden Gefahr laufen, als Währungsmanipulator gebrandmarkt zu werden.
Also macht man es über die Teuerung. Die Verbraucherpreise in der Schweiz lagen im Oktober 2016 um 0,2% niedriger als im Oktober 2015. Die SNB sagt nun: Wird der Franken stärker, würde die Teuerung noch tiefer ins negative Terrain sinken. Verbraucher und Unternehmen würden in der Erwartung sinkender Preise Anschaffungen und Investitionen aufschieben (Deflationsspirale).
Um die Krankheit Deflation zu bekämpfen, müsse man die Notenbankbilanz über die Anhäufung von Devisenreservern aufblähen, behauptet die Schweiz. Denn der inländische Bondmarkt ist zu klein. Es gibt nicht genügend Schweizer Staatsanleihen, die die SNB aufsaugen könnte, um bei der Inflationsbekämpfung die notwendigen Größeneffekte zu erzielen. Genau an dieser Stelle ist der wunde Punkt aus der Sicht der neuen US-Regierung.
Denn die Schweiz könnte mehr Staatsanleihen begeben, um Investitionen oder Steuersenkungen zu finanzieren. Infolge würden sich die hohen Exportüberschüsse verringern, was dann wiederum den Franken abschwächen würde. Doch diesen Weg wollen die Schweizer nicht gehen. Die Berner Regierung verhält sich damit ein Stück weit ähnlich unverantwortlich wie die Regierungen in Paris und Rom, die die EZB die Arbeit machen lassen.