"Die Eurozone ist im November mit der höchsten Rate seit Jahresbeginn gewachsen. Überdies zog der gestiegene Auftragseingang den zweitstärksten Jobaufbau seit Anfang 2008 nach sich", meldet das Wirtschaftsforschungsinstitut IHS Markit. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone klettert auf 53,7 Punkte.
Rechnet man jedoch den deutschen PMI, der bei 54,4 Punkten lag, heraus, dann kommt der verbleibende Teil der Eurozone auf einen Wert von etwa 52,5 Punkten. Das ist zwar immer noch um 2,5 Zähler über der Wachstumsschwelle. Gegen die Schweiz sieht eine deutschlandlose Eurozone aber ziemlich blass aus. Denn der eidgenössische PMI lag zuletzt bei 54,7 Punkten.
"Es stellt sich die Frage, ob die SNB tatsächlich dazu bereit ist, unter allen Umständen einen Wechselkurs deutlich über 1,05 zu halten oder ob sie dazu übergeht ihn auf einem tieferen Niveau zu stabilisieren und eine Absenkung zu akzeptieren", heißt es in einem aktuellen Devisenkommentar der HSH Nordbank.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steht vor einer kniffligen Aufgabe: Entweder sie lässt den Euro in den kommenden Wochen und Monaten von der Leine, in dem sie ihre Bereitschaft signalisiert, tiefere EUR/CHF-Kurs zu akzeptieren. Oder: Sie wartet noch ein halbes Jahr bis zu den französischen Präsidentschaftswahlen.
Ginge nach den Wahlen in Frankreich im Mai 2017 ein Reformruck durch die Eurozone, der die deutschlandlose Eurozone nach vorne brächte, hätte der EUR/CHF-Kurs ein neues Anstiegs-Szenario.
Die SNB könnte dann Mitte 2017 recht sanft aus den Euro-Stützungskäufen aussteigen. Der Nationalstolz der Franzosen würde letztendlich doch noch dazu führen, dass sie sich ökonomischen Realitäten nicht länger verweigern. Ansonsten würde der Abstand zu Deutschland immer größer und das Selbstbewusstsein der Grande Nation immer kleiner.