Für den Euro dürfte es das gewesen sein. Es ist ein starkes Umkehrsignal, was er da nach der EZB-Sitzung abliefert. Dem kurzen Anstieg auf ein 2-Monatshoch bei 1,0897 Franken folgt ein Rückfall auf 1,0776. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Grunde genommen keine andere Wahl mehr als den Euro auf 1,00-1,05 Franken hinunterzubegleiten.
Nächstes Kursziel ist eine Unterstützungslinie bei 1,0690. An dieser Stelle tätigte die SNB unlängst noch massive Euro-Stützungskäufe. Darauf deutet neben dem EUR/CHF-Chart und der Price Action im Intraday-Handel ein massiver Anstieg der Devisenreserven im November um 17,6 Milliarden auf 647,99 Milliarden Franken hin.
Die Gretchenfrage lautet: Wird die Schweiz 2017 mit den Euro-Stützungskäufen weiter machen? Eher nicht. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann signalisiert, einen stärkeren Franken hinnehmen zu wollen, statt weiter Devisenreserven aufzublähen. Weil die SNB nach dem Mindestkurs-Aus munter weiter intervenierte, hat sie inzwischen Devisenreserven von 130% der Schweizer Wirtschaftsleistung angehäuft.
Da will Mario Draghi mit seiner EZB ganz offensichtlich auch hin. Er hat die Bilanzsumme mit Wertpapierkaufprogrammen und Langfristkrediten inzwischen auf 3,6 Billionen Euro aufgebläht. Das entspricht 36% der Wirtschaftsleistung der Eurozone. Bis Ende 2017 wird die EZB 4,5 Milliarden Euro aufgetürmt haben.
Ausblick:
Für die Schweizerische Nationalbank wäre es zu Zwecken der Bilanzaufhübschung sinnvoll, die Deviseninterventionen bis Ende Dezember fortzusetzen, sprich den Euro über 1,07 Franken zu halten. 2017 könnte sie den EUR/CHF-Kurs auf 1,00-1,05 gewähren lassen. Die privaten- und öffentlichen Schulden in der Eurozone sind derweil über das Niveau von vor der Finanzkrise 2008 gestiegen.
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Anstieg des Euros auf 1,09 Franken eine Eintagsfliege
09.12.16
08:00