Der Euro klettert mit 1,0745 Franken auf den höchsten Stand seit zwei Wochen. Robuste Konjunkturdaten aus der Eurozone untermauern den Anstieg. Ist da noch mehr drin? Gut möglich. Denn die Gerüchteküche brodelt. Die Europäer machen hinter ihrem stets konzilianten Ton knallharte Wirtschaftspolitik. Es geht darum in die Räume, die Präsident Trumps Patriotenvolk in Asien gerade freimacht, reinzustoßen.
"Die Eurozone verzeichnete im Januar weiter robustes Wachstum. Dank des optimistischeren Ausblicks legte die Beschäftigung so stark zu wie seit 2008 nicht mehr", berichtet das IHS Markit Institut. Das Wachstum schwächt sich allerdings ab. Gemäß den Einkaufsmanagerindizes (PMI) wird die Eurozone im 1. Vierteljahr 2017 ein Wachstum von 0,4% erreichen. Das wären 0,2% wenige als Ende 2016.
Es hat den Anschein, dass der EUR/CHF wegen den guten Einkaufsmanagerdaten, die auf einer Befragung von 5.000 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen beruht, steigt. Für Tagespresse und Börsen-Journalisten vom Fernsehen ist das eine schöne Sache. Sie werden einen vereinfachten Kausalzusammenhang herstellen: Euro und Aktienkurse steigen wegen den PMI-Daten.
Buy the Rumor
Wer die Börsenweisheit Buy the Rumor, Sell the News beherzigt, kommt zu einem ganz anderen Ergebnis. Donald Trump unterzeichnet einen Erlass über den Rückzug der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP. Daraufhin sagt Deutschlands Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel dem Handelsblatt: "Die Räume, die Amerika frei macht, müssen wir jetzt nutzen."
An den Finanzmärkte rumort es, dass die Europäer der US-Wirtschaft im asiatischen Raum Handelsanteile abspenstig machen werden. "Europa sollte jetzt schnell an einer neuen Asienstrategie arbeiten", so Gabriel. Der Euro steigt somit, weil Gerüchte ins Kraut schießen, dass die Eurozone mehr Wachstum über die asiatische Exportschiene erwarten kann.
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EUR/CHF sieht wieder besser aus: Es rumort für den Euro
24.01.17
15:30