Frankenkredite: Break-Even aus den Augen, aus dem Sinn?
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Frankenkredite: Break-Even aus den Augen, aus dem Sinn?

Franken-Kreditnehmer schauen mit einem lachenden Augen auf die Zinsersparnis und mit einem weinenden auf die Kreditschuld. Sinkt der EUR/CHF-Kurs, ist das schlecht für die Reinverlust-Entwicklung. Um 2017 Plus-Minus-Null zu erreichen, muss sich der Euro bei 1,06 Franken befestigen. Sollte es weniger sein, wäre es ein Verlustjahr.

Wie tief darf der EUR/CHF-Kurs in diesem Jahr fallen, damit sich Wechselkursverlust und Zinsersparnis gegenseitig aufheben? Was passiert bei einem Rückfall des Euros auf 1,05 Franken? Für Bankkunden, die einen Schweizer-Franken-Kredit am laufen haben, sind das zwei wichtige Fragen.

Ein Beispiel:
  • Ein Kreditnehmer hat sich im Jahr 2002 in Schweizer Franken verschuldet.
  • Es wurde ein Kredit von 150.000 Euro (217.500 Franken) aufgenommen.
  • Damals lag der EUR/CHF-Kurs bei 1,45.

Für das laufende Jahr kann er mit einer Zinsersparnis von etwa 1,25%, also 1.875 Euro, rechnen. Hintergrund: Sein Aufschlag und der tiefe Schweizer Negativzins heben sich gegenseitig auf. Bei einer Konvertierung in eine Euro-Finanzierung dürfte ihm die Bank, trotz negativem Euribor, hingegen zur Zahlung von 1% Zinsen verpflichten. Bei einem Euro-Fixzinskredit wohl zu 1,5%.


Das Problem ist der Wechselkurs: Sollte der Euro im laufenden Jahr von 1,07 Franken auf 1,05 Franken fallen, wäre der Verlust so groß, dass er die Zinsersparnis von 1.875 Euro um mehr als das doppelte übersteigen würde.

Wechselkursverlust:
  • 217.500 Franken zum EUR/CHF-Kurs 1,07 = 203.271 Euro Kreditschuld
  • 217.500 Franken zum EUR/CHF-Kurs 1,05 = 207.143 Euro Kreditschuld
  • 203.271 Euro minus 207.143 Euro = -3.872 Euro Wechselkursverlust

Ergebnis:
Damit sich Zinsersparnis und Wechselkursverlust Ende 2017 gegenseitig aufheben und der Franken-Kreditnehmer auf Jahressicht Plus-Minus-Null dasteht, braucht es einen EUR/CHF-Kurs von 1,06.