Zeit des schwachen Euro neigt sich dem Ende
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Zeit des schwachen Euro neigt sich dem Ende

Der EUR/CHF-Kurs könnte das Schlimmste überstanden haben. 5% büßte der Euro in den zurückliegenden zwölf Monaten auf den Schweizer Franken ein. In Anbetracht des Brexit, Trumps Wahlsieg und einem gescheiterten Verfassungsreferendum in Italien hat sich die Gemeinschaftswährung recht gut gehalten. Als nächstes geht es für sie darum Aufwärtspotenzial auszuloten.

"Wegen den politischen Schlagzeilen ist der Euro unter Druck gewesen", sagt Georgette Boyle von ABN Amro. "Aber ich denke, dass der Euro ziemlich belastbar ist, besonders gegenüber dem Dollar. Aufgrund der politischen Schlagzeilen hätte ich ihn (den Euro) sogar noch tiefer gesehen", so die Währungsexpertin. ABN Amro rechnet bis September 2018 mit einem Anstieg den EUR/CHF-Kurses auf 1,14.

Wer sich die Gemengelage genauer ansieht, entdeckt vielversprechende Signale. Am Devisenoptionsmarkt hat sich das Sentiment für die nächsten vier Wochen aufgehellt. Das einmonatige Risk Reversal für den EUR/CHF-Kurs kletterte am Donnerstag überraschend von -1,3% auf -1,0%. Es könnte der Beginn einer Trendwende sein.

Auf Sicht von drei Monaten ist das Risk Reversal zwar mit -3,85% noch sehr negativ und signalisiert eine Abwärtsbewegung des EUR/CHF-Kurses. Das hat allerdings mit den politischen Schlagzeilen in Frankreich zu tun. Die Finanzmärkte könnten überbesorgt sein. Denn die Wechselstimmung ist nicht stark genug, um einen Wahlsieg von Marine Le Pen zu ermöglichen.


Der Schweizer Franken dürfte sich in den nächsten Monaten gegenüber dem Euro in der Defensive befinden, sagt die DZ Privatbank. Auf Sicht von zwölf Monaten sieht das Geldhaus den EUR/CHF-Kurs bei 1,10. Damit wäre der Euro zwar noch etwas unter seinem Höchststand vom Februar 2016 bei 1,12 Franken. Gegenüber dem aktuellen Niveau von 1,06 hätte er ab vier Prozent zugelegt.

Alsbald die EU die politischen Ereignisse bewältigt habe und die wirtschaftliche Erholung Eurolands voranschreite, wird "der Aufwertungsdruck auf den Franken langsam abnehmen", meint die Deka Bank. Sie rechnet auf Jahressicht mit einem Anstieg des EUR/CHF-Kurses auf 1,11. Die Landesbank Hessen-Thüringen sieht den Euro bereits im Herbst bei 1,10 Franken.