"Die hohe Franken-Nachfrage dürfte nicht so rasch abklingen. Die Devisenmärkte werden die Risiken der französischen Wahlen, mögliche Instabilitäten in Italien sowie die Fragen um Brexit und die Unsicherheiten bezüglich der US-Handelspolitik nicht ignorieren", heißt es in einer aktuellen Analyse der Bank J. Safra Sarasin.
Der Euro ist vor einer Woche ziemlich deutlich an einen Widerstand bei 1,0825 Franken zurückgeprallt. Seitdem versuchen die Bären das Kommando zu übernehmen. Sie wollen den Euro auf 1,0690 Franken zurückwerfen. Wenn die Bullen an dieser wichtigen Unterstützung die Reihen nicht schließen, droht sogar ein Absturz auf 1,0625.
Was den EUR/CHF-Kurs aktuell tatsächlich bewegt, ist umstritten. In der täglichen Devisenpresse ist zu lesen, dass der Euro auf 1,0760 Franken (Wochenhoch) steigen konnte, weil Emmanuel Macron die französische Fernsehdebatte, in der sich die Kandidaten für das höchste Amt des Staates vorstellten, gewonnen habe.
Wenn Charttechniker so etwas hören, sträuben sich ihnen die Nackenhaare. Sie sagen: Solche Sachen sind längst eingepreist, auch wenn das viele nicht nachvollziehen können. Gemäß einer alten Börsenregel machen die Kurse die Nachrichten - und nicht umgekehrt.
Damit kommt der so genannten Price Action eine Schlüsselrolle zu. Sie ist zwar noch freundlich für den Euro, weil er auf dem 1-Stunden-Chart seit letzten Donnerstag höhere Tiefs und höhere Hochs markiert. Das kann sich aber jederzeit ändern. In den nächsten 24-48 Stunden wird es deswegen spannend:
- Entweder der Euro steigt über 1,0760 und bekommt ein Höheres Hoch bei etwa 1,0780.
- Oder er bleibt vorher hängen und fällt anschließend unter das Höhere Tief bei 1,0730.