Die Kredite in der Eurozone sprudeln nicht so stark, wie sich das die Währungshüter vorstellen. Donald Trump bekommt mit seiner Gesundheitsreform eins auf die Mütze, was die Anlegerstimmung eintrübt und dem Franken eher in die Karten spielt als dem Euro. Die starke deutsche Wirtschaft und der breite Aufschwung in der Eurozone begrenzт allerdings den Aufwertungsspielraum der eidgenössischen Währung.
Banken in der Eurozone haben im Februar ihre Kreditvergabe an Unternehmen lediglich um 2% gesteigert, teilt die EZB mit. Das ist ein kleiner Rückschlag, weil es im Januar ein Plus von 2,3% gegeben hatte. Darüber hinaus blieb das Wachstum der wichtigen Geldmenge M3 hinter den Erwartungen zurück, was gegen einen raschen Inflationsanstieg und damit auch gegen ein Ende der ultralockeren Geldpolitik spricht.
Die Finanzmärkte gehen derweil in den so genannten Risk-Off-Modus, nachdem Donald Trump Ende der letzten Woche scheiterte, die Gesundheitsreform von seinem Vorgänger Barack Obama zu modifizieren. Trump hatte im Vorfeld an die Abgeordneten und Senatoren des Kongresses mit Sprüchen wie "Wir bluten alle das selbe rote Blut der Patrioten" appelliert.
Liefert Trump?
Doch sind die Zustimmungswerte des 45. US-Präsidenten inzwischen so schwach, dass der Kongress keine andere Wahl sieht, als ihm die Gefolgschaft zu verweigern. Nun will das Präsidialamt bei der Steuerreform auf die Tube drücken. Sollte auch das schiefgehen, könnte es zu einem Moment der Wahrheit an der Wall Street kommen, zumal die US-Schuldenobergrenze schon wieder erreicht ist.
Ungeachtet der politischen Herausforderungen auf beiden Seiten des Atlantiks ist Deutschlands Wirtschaft so gut beisammen wie zuletzt vor sechs Jahren. "Die Stimmung in den deutschen Chefetagen verbessert sich immer mehr. Der Aufschwung gewinnt an Kraft", sagt Clemens Fuest, Chef des ifo-Instituts bei der Vorlage des Geschäftsklimaindex.
Neben Deutschland ist auch "die Stimmung in den Chefetagen der französischen Unternehmen und in vielen Ländern Europas weiter ausgesprochen optimistisch", teilte zuvor das Konjunkturinstitut IHS Markit mit. Daraus lässt sich schlussfolgern: Solange die Eurozone mit einem Wachstumstempo von knapp 2% aufwartet, dürfte sich der Euro über 1,07 Franken halten.
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Euro hat Konjunktur-Mindestkurs bei 1,07 Franken
28.03.17
08:00