Der EUR/CHF-Kurs wird impulsiver. Dem steilen Anstieg auf knapp 1,07 folgt ein Rückfall auf 1,0640. "Die politischen Risiken in Euroland sind der Hauptgrund für die Beliebtheit des Schweizer Frankens", sagt die Bank J. Safra Sarasin. Das Geldhaus erwartet eine Zinssenkungen in der Schweiz. Franken-Fremdwährungskreditnehmer würden doppelt profitieren.
Es ist bereits das sechste Minus in Folge beim EUR/CHF-Kurs. Die Verluste fallen allerdings wie bereits in den Monaten zuvor sehr mild aus. Am 1. Februar ist 1 Euro 1,0680 Franken wert, am 28. Februar sind es 1,0640 Franken. Das Minus von 0,40% ist im Grunde genommen nicht der Rede wert. Für die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte es wichtiger sein, dass der EUR/CHF-Kurs weiter über 1,06 ist.
Die SNB senke mit ihren Euro-Käufen die Renditen von deutschen Anleihen und stärke somit ungewollt die Nachfrage nach dem Franken, analysiert die Bank Sarasin. Wegen anderweitigen Schwierigkeiten mit Währungsinterventionen (Trump) dürfte die SNB am Devisenmarkt etwas zurückhaltender werden. "Eine weitere Zinssenkung scheint uns demnach wahrscheinlich", schlussfolgert das Geldhaus.
Der CHF 3-Monats-Libor ist aktuell bei -0,73%. Eine Möglichkeit bestünde nun darin, den Zins auf -0,85% zu senken, um internationale Investoren abzuschrecken in den Franken zu gehen und inländischen Anlegern einen Anreiz zu geben, mehr Geld in der Eurozone zu investieren. Beides würde den Schweizer Franken schwächer machen.
Franken-Kreditnehmer könnten doppelt profitieren. Viele der Darlehensnehmer in Österreich haben Aufschläge von 0,80%-1,20% in ihren Verträgen stehen. Sie würden noch etwas an Zinsen sparen. Wichtiger ist aber der Ausblick: Denn mit einer weiteren Zinssenkung in der Schweiz steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen auch noch bei der Fälligkeit vieler Franken-Kredite negativ sind.
Würde die SNB tatsächlich noch einmal an der Zinsschraube drehen, könnte das den Franken hart treffen, da eine solche Zinssenkung ziemlich überraschend käme. Man darf also gespannt sein. Die nächste Sitzung der Schweizerischen Nationalbank findet bereits in zwei Wochen.
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Haut die Schweizer Notenbank noch einmal auf die Pauke?
01.03.17
08:00