Warum es für den Euro nicht für mehr als 1,07 Franken reicht
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Warum es für den Euro nicht für mehr als 1,07 Franken reicht

Es ist angerichtet: Die Wirtschaft in der Eurozone schafft das stärkste Wachstum seit sechs Jahren. Auch von der Geldpolitik kommen Impulse für die Gemeinschaftswährung. Die EZB nimmt den Fuss etwas vom Gaspedal. Einem stärkeren Euro zum Schweizer Franken steht damit auf den ersten Blick nichts mehr im Weg. Am Devisenoptionsmarkt und bei den Charttechnikern sieht man das allerdings anders.

"Die Eurozone hat im März noch einen Gang höhergeschaltet, Wachstum und Beschäftigung legten mit beschleunigten Raten zu", gibt Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit, bekannt. Die neuen Einkaufsmanager-Daten seines Konjunkturinstituts sind deutlich besser ausgefallen als erwartet. Das Wachstum in der Eurozone ist aktuell so kräftig wie zuletzt 2011.

Auch von der Geldpolitik kommt Rückenwind. Die EZB hat am Donnerstag ihre letzten Langfristkredite (TLTRO) für Banken ausgereicht. Wie erwartet haben die Geldhäuser das Angebot sehr gut angenommen. Mit einem Volumen von 234 Milliarden Euro wurden fast viermal so viele TLTRO ausgereicht wie beim letzten Mal. Hinzu kommt: Die EZB geht mit ihren monatlichen Anleihekäufen ab April um 20 Milliarden auf 80 Milliarden Euro runter.


Der Konjunkturaufschwung zusammen mit der langsamer laufenden Notenpresse müsste dem EUR/CHF-Kurs eigentlich einen Schub geben. Das geschieht aber nicht. Am Devisenoptionsmarkt sind Put-Optionen, mit denen sich Anleger gegen einen Rückfall des EUR/CHF-Kurses absichern können, weiterhin teurer als Call-Optionen.

Hinzu kommt ein inzwischen seit über einem Jahr andauernder Abwärtstrend. Das Gefälle der Talfahrt hat sich zwar in den zurückliegenden Wochen verkleinert. Um dem Abwärtstrend das Genick zu brechen, müsste der Euro allerdings bis zur Jahresmitte über 1,10 Franken steigen. Sollte das gelingen, wäre in der zweiten Jahreshälfte ein Anstieg auf 1,12, dem Hoch vom Februar 2016, und wenn auch diese Marke fällt, sogar 1,15 drin.