Die Währungsexperten der Banken tappen beim EUR/CHF-Kurs im Dunkeln. Das wird einmal mehr sichtbar, wenn man die neuen Wechselkursprognosen von Österreichs Raiffeisenbank und der deutschen Deka Bank nebeneinander legt. Die Österreicher erwarten einen Absturz des Euros auf 1,03 Franken, während die Deutschen mit einem Anstieg auf 1,11 Franken rechnen.
Aktuell ist 1 Euro 1,07 Franken wert. Damit befindet er sich mittig in seiner diesjährigen Wohlfühlzone, die bei 1,0630 Franken anfängt und bei 1,0825 Franken aufhört. Weitere Orientierungshilfen für den Kursverlauf bieten eine Unterstützung bei 1,0690 Franken, die zu einem Widerstand wird, sollte der Euro unter sie fallen. Hinzu kommt ein mittelstarker Widerstand bei 1,0750-1,0760.
Je besser sich das wirtschaftliche Umfeld entwickele, desto mehr dürfte sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit ihrer Interventionstätigkeit zurücknehmen und den Franken aufwerten lassen, sagt Raiffeisen Research. In konkreten Zahlen ausgedrückt rechnen die Währungsexperten bis Juni mit einem Rückfall des Euro auf 1,05 Franken und bis Dezember auf 1,03.
Die Deka Bank, das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe, sieht den Euro in drei bis sechs Monaten bei 1,07-1,09 Franken und im nächsten Jahr auf 1,11 Franken steigen. Alsbald die EU den Brexit und die EU-kritischen Parteien in vielen Mitgliedsländern in den Griff bekomme und die wirtschaftliche Erholung Eurolands voranschreite, sollte der Aufwertungsdruck auf den Franken abnehmen.
Fazit:
Sowohl die Wechselkursprognose von Raiffeisen Research als auch die der Deka Bank sind solide begründet. Das reicht aber nicht, weil zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, wohin die Reise geht. Die Banken schauen trotzdem in die Glaskugel, weil ihre Kunden das so wollen. Wenn Unternehmer, Finanzberater etc. den EUR/CHF-Kurs falsch einschätzen, können sie die Prognosen der Banken als Blitzableiter hernehmen.
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Wechselkursprognosen sehen Euro bei 1,03 und 1,11 Franken
24.03.17
08:00