Der Euro bleibt seiner Abwärtsbewegung treu, und so zeichnet sich Rücksetzer des EUR/CHF-Kurses auf 1,06 ab. Konjunkturdaten sind da völlig unerheblich. Euroland geht es gemäß einer aktuellen Lageeinschätzung von Finanzmarktexperten so gut wie seit neun Jahren nicht mehr. Dennoch trübt sich das Bild für den Euro am Devisenmarkt ein, wie die gesenkte Prognose der Erste Group zeigt.
Offenbar hat sich der Euro mit seinem Schicksal abgefunden. Es geht sukzessive bergab. An das obere Ende des Bands bei 1,0750 Franken der seit Monaten währenden Seitwärtsbewegung kommt er nicht mehr heran. Am unteren Band gibt es hingegen Bewegung. Hier droht die Unterstützung bei 1,0680 zu reißen. Die Folge wäre eine Seitwärtsbewegung eine Etage tiefer zwischen 1,0620 und 1,0680.
"Die Konjunktur in Euroland gewinnt weiter an Stärke. Die Lagebewertung steigt zum vierten Mal in Folge auf den höchsten Stand seit Januar 2008", meldet das Beratungsunternehmen Sentix. Es gibt also einen Wirtschaftsboom. Der Funke springt aber nicht auf den EUR/CHF-Kurs über. Anfang 2008, als die Wirtschaft in der Eurozone das letzte Mal derart brummte, war 1 Euro noch 1,60 Franken wert gewesen.
Prognose-Check
Österreichs Großbanken machen bei ihren Prognosen einen Rückzieher. So ging die Raiffeisenbank mit ihrer Jahresendprognose für den EUR/CHF-Kurs zuletzt von 1,12 auf 1,03 herunter. Die Erste Group zieht nach. Auch sie war ursprünglich davon ausgegangen, dass der Euro bis Ende 2017 auf 1,12 Franken steigen würde. Nun rechnet man mit 1,09.
Verlassen sollte man sich auf die Bankenexperten lieber nicht. Die Erste Group hatte beispielsweise vorausgesagt, dass der Euro im Dezember 2016 bei 1,13 Franken stehen würde. Eine Wechselkursprognose der Raiffeisenbank, die den Euro bei 1,10 Franken gesehen hatte, wollte sich auch nicht bewahrheiten.
Eine der wenigen, die es ganz gut gemacht hat, ist die Oberbank. Gemäß den aktuellen Prognosen des Linzer Geldhauses wird der Euro bis Mitte 2017 auf 1,05 Franken und bis Ende 2017 auf 1,03 Franken absacken. Die Sparkasse Oberösterreich hatte den Euro Anfang 2017 bei 1,08 Franken erwartet und damit fast ins Schwarze getroffen. Bis Anfang 2018 sieht man den Kurs weiter sinken.
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Prognose-Update: Euro verliert in der Nachspielzeit
11.04.17
08:00