Der Euro sinkt mit 1,0799 Franken auf den tiefsten Stand in dieser Woche, nachdem EZB-Chef Mario Draghi die ultralockere Geldpolitik abermalig als alternativlos skizzierte. Wolfgang Schäuble hatte vor wenigen Tagen auf dem Frühjahrsgipfel des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Geldpolitik der EZB "als wenig hilfreich" kritisiert.
Angesprochen auf die Äußerungen des deutschen Finanzministers stichelte Draghi: "Es ist aber reichlich ironisch, so etwas von Leuten zu hören, die doch eigentlich eine unabhängige Zentralbank unterstützen." Die EZB verbittet sich also jedwede Kritik. Dazu hätten sie grundsätzlich das Recht, würde sie sich auf ihre von den Euro-Vätern zugedachte Rolle, dem Bereitstellen von Liquidität, beschränken.
Nun ist es aber so, dass die EZB mit ihren Anleihekäufen still und heimlich Haftungsrisiken von dem drittgrößten Schuldner der Welt (Italien) und weiteren Euro-Südstaaten mit maroden Staatsfinanzen dem deutschen Steuerzahler aufbürdet. Das geschieht am Parlament vorbei. Draghi verweist dann stets auf seine Unabhängigkeit.
Alitalia hat 2016 einen Verlust von 400 Millionen Euro gemacht. Für die EZB-Leute ist das ein Pappenstiel. Den Zauberlehrlingen genügt eine Stunde, um sicherzustellen, dass der Papst die Fluggesellschaft nicht wechseln muss:
- 60 Milliarden Euro druckt die EZB jeden Monat, um damit vor allem Staatsanleihen zu kaufen.
- Bei 20 Bankarbeitstagen sind das 3 Milliarden Euro pro Tag.
- Die EZB hat täglich etwa 7 Stunden geöffnet, als druckt sie pro Stunde 429 Millionen Euro.
Ergebnis:
Die EZB bräuchte nur 56 Minuten, um Alitalia mit ihren 12.500 Beschäftigten für ein ganzes Jahr durchzufüttern.