Chancen
Die Marktpsychologie spricht für den Euro. Europas Populisten hätten die Gemeinschaftswährung gerne auseinander genommen, doch haben sie dafür keinen Wählerauftrag erhalten. Die politische Lage hat sich spürbar beruhigt, bedenkt man, dass nach dem Brexit-Votum und der Trump-Wahl damit zu rechnen war, dass die Euro-Gegnerin Le Pen Frankreichs nächste Präsidentin werden würde.
Ferner zeichnet sich ein vierte Kanzlerschaft von Angela Merkel ab, nachdem ihre Partei im bevölkerunsstärksten Bundesland NRW einen Sieg davontrug. Ihr Herausforderer Martin Schulz steht für die Fortsetzung des Weichwährungskurs auch nach der Ära von EZB-Chef Mario Draghi, so wie es Franzosen und Italiener wünschen.
China schiebt mit seinem Projekt "Neue Seidenstraße" die Weltkonjunktur an. Höhere Wachstumsraten der Weltwirtschaft sollten eher mit einem stärkeren Euro einhergehen, als die eidgenössische Währung in solchen Phasen nicht so sehr nachgefragt wird. 900 Milliarden US-Dollar will die chinesische Regierung investieren, um zwischen Burma und Marokko Straßen, Eisenbahnen, Häfen und Flughäfen zur Schaffung von Handelskorridoren zu bauen.
Risiken
EU-Kommission und Co. müssen nun etwas Konkretes vorlegen, wie sich sie die Zukunft der Eurozone vorstellen. Einen Euro-Finanzminister, wie ihn sich Frankreichs neuer Präsident Macron wünscht, ist unrealistisch. "Forderungen wie ein Euro-Finanzminister sind eher Träume", so der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger. "Für uns gilt: Schulden teilt man nicht, Schulden zahlt man selbst zurück", sagt Bayerns Finanzminister Markus Söder der "Welt am Sonntag".
"Die grundlegenden Probleme des Euro wie die wirtschaftliche Schwäche Frankreichs und Italiens, die Schuldenproblematik und das ungelöste Bankenproblem in Italien werden die Einheitswährung wieder einholen", sagt die St.Galler Kantonalbank. Das Potenzial für eine dauerhafte Abschwächung des Schweizer Frankens sei begrenzt. Die Kantonalbank rechnet in der zweiten Jahreshälfte mit einem Rückfall des EUR/CHF-Kurses auf 1,06-1,07. (Quelle: 🔗 moneycab, 15.05.17)
Der Anstieg des Euros von 1,0656 Franken am 17. April auf 1,0986 Franken am 12. Mai (+3,1%) ging Markttechnikern zu schnell. Es droht ein Rückfall. Der fundamentale Rahmen dafür könnte ein deutlich stärkerer Euro gegen den US-Dollar sein, der die Aktienmärkte, vor allem den exportlastigen deutschen Aktienmarkt, in Bedrängnis brächte. Infolge sänke die Risikobereitschaft. Neben dem Schweizer Franken wären dann der Japanische Yen, Gold und Silber gefragt.
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EUR/CHF-Kurs: Chance-Risiko-Analyse
16.05.17
08:00