Für die Wirtschaft in der Eurozone wachsen die Bäume nicht in den Himmel. "Frankreichs und Deutschlands Wachstumsrate schwächte sich im Juni auf ein 5- bzw. 4-Monatstief ab, hauptsächlich wegen der Abkühlung in den jeweiligen Servicesektoren", berichtet IHS Markit bezugnehmend auf die aktuellen Einkaufsmanager-Daten.
Die seit fünf Wochen ununterbrochen fallenden Ölpreise könnten ein Indiz dafür sein, dass sich die Weltwirtschaft abkühlt und infolge weniger Öl nachfragt. Gegen diese Theorie spricht ein recht deutlicher Anstieg des Kupferpreises. Das Industriemetall wird in der Bauwirtschaft und dem Produzierenden Gewerbe benötigt. Es gilt als weltweiter Konjunkturindikator.
Dem EUR/CHF-Kurs fehlen wichtige Informationen. Er möchte wissen, ob die Eurozone im zweiten Halbjahr:
- beim Wachstum noch eins draufsetzt,
- das aktuelle Wachstumstempo von knapp 2% beibehält,
- oder die Rate auf 1,5% sinkt.
Für die Schweiz ist die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukt (BIP) besser vorhersagbar. Hier läuft es gemäß der Berner Regierung auf einen BIP-Anstieg von 1,4% hinaus. Aufgrund der Wachstumskluft zu Gunsten der Eurozone müsste der Euro also gegen den Franken stärker werden. Dass er es nicht tut, deutet darauf hin, dass vieles im Währungsraum auf Sand gebaut ist.
Der bekannte Schweizer Börsenexperte Marc Faber (Dr. Doom) sagte unlängst auf CNBC, dass sich die Konjunktur in Europa scheinbar erhole. Dies allerdings vor dem Hintergrund, dass es in allen Anlageklassen Finanzblasen gebe und die globalen Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung 30-40 Prozent höher sind als 2007.
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