Wenn sie Mario Draghi so weitermachen lassen wie bisher, dann stellt sich schon die Frage, ob sich die von dem Italiener unterschriebenen Euro-Banknoten nicht besser anfühlen würden, wäre da nicht seine Unterschrift drauf. Auf Teufel komm raus Geld zu drucken, wie es Draghi laut seinen letzten Statements ganz offenbar für die letzten zwei Jahre seiner Amtszeit plant, macht den Euro weich.
Die Wahl in Großbritannien und die Comey-Anhörung sind zwar Nebenkriegsschauplätze für EUR/CHF-Beobachter. Allerdings haben beide Ereignisse das Potenzial die Nachfrage am Devisenmarkt nach dem als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken schnell und stark ansteigen zu lassen. Wenn also US-Dollar und Britisches Pfund gegen den Franken schwächer werden, wird sich das kursdrückend auf den EUR/CHF auswirken.
Bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dürfte man insgeheim darauf hoffen, dass Draghi von Bundesbankchef Weidmann und Co. eins auf den Deckel bekommt. Die EZB signalisiert mit ihren Null- und Negativzinspolitik, dem direkten Erwerb von Unternehmensanleihen und dem massenhaften Ankauf von Staatsanleihen, dass sie im Krisenmodus ist. Im Moment gibt es aber gar keine Wirtschaftskrise. Das Gegenteil ist der Fall.
Man möchte sich gar nicht vorstellen, was der EZB-Chef bei einer Wachtumsabkühlung machen würde: Zinsen auf -5%, Bargeld abschaffen und Helikopter-Geld?
Im Mai 2017 musste die SNB nicht eingreifen, um den EUR/CHF-Kurs zu stützen. Das zeigt eine aktuelle Pflichtmitteilung der SNB über die Höhe ihrer Devisenreserven an den Internationalen Währungsfonds (IWF). Nachdem die Devisenreserven zwischen Februar und April 2017 steil von 644 Milliarden Franken auf 696 Milliarden Franken nach oben geklettert waren, kam es im Mai zu einem leichten Rückgang auf 694 Milliarden Franken.