Der Schweizer Franken sei trotz seiner Abschwächung in der letzten Juli-Woche weiterhin die am meisten überbewerteste Währung der Welt, sagen die Devisenexperten von Morgan Stanley. Der Euro kletterte in Kalenderwoche 30 von 1,1020 Franken auf 1,1378 Franken (3,25%). Einen so steilen Anstieg gab es zuletzt Ende Januar 2015, als sich die Devisennotierung vom Mindestkurs-Schock erholte und über die Parität zurückgekehrte.
Zuversichtliche Statements der Europäischen Zentralbank (EZB) untermauern den Höhenflug:
- Die Zinsen zwischen deutschen Staatsanleihen und südeuropäischen Papieren zuletzt eingeengt hätten, sagte Frank Smets, Leiter der volkswirtschaftlichen Ressorts der EZB in München. Daraus lasse sich schlussfolgern, dass Geld in den südlichen Teil der Eurozone zurückwandere.
- Wegen des Konjunkturaufschwungs in der Eurozone können "wir sicherer sein, dass die Inflation zu unserem Ziel zurückkehrt, als wir es noch vor ein paar Jahren waren", erläuterte EZB-Direktor Yves Mersch.
Der Euro war im Februar 2016 auf 1,1201 Franken, im Mai 2016 auf 1,1130 Franken gekraxelt. Danach folgte eine langwierige Abwärtsbewegung, die die Devisennotierung bis Februar 2017 auf 1,0630 zurückwarf. Diesmal soll alles anders sein. Die UBS weist ausdrücklich darauf hin, dass der Euro empfänglich für kurzfristige Schübe sei, die ihn über 1,16 Franken hochschießen lassen könnten.
Aus der Sicht eines Franken-Kreditnehmers stellt sich die Frage: Was kann ich machen, sollte der EUR/CHF-Kurs tatsächlich in den nächsten Tagen oder Wochen auf 1,18 oder 1,20 überschießen? Den hohen Kurs kann man mit dem Kauf eines 🔗EUR/CHF-Short Faktor-Zertifikats, wie es beispielsweise die 🔗Commerzbank anbietet, festschreiben.
Das Zertifikat gewinnt an Wert, wenn der EUR/CHF-Kurs sinkt. Entsprechend verliert es an Wert, wenn der EUR/CHF-Kurs steigt. Angenommen der Euro steht bei 1,18 Franken und man kauft über einen Online-Broker für 5.000 Euro dieses zehnfach gehebelte Zertifikat: 50.000 Euro des Franken-Kredites sind nun gegen einen Rückfall abgesichert:
- Sollte der EUR/CHF-Kurs wieder Richtung 1,10 oder tiefer sinken, steigt zwar die Restschuld des Franken-Kredits.
- Man erhält aber eine Ausgleichszahlung, weil das EUR/CHF-Short Faktor-Zertifikat an Wert gewinnt.