Man darf die viel geschmähten Franken-Kredit nicht abschreiben. Die Verluste sind allerdings immer noch hoch. Wer vor zwölf Jahren einen endfälligen Franken-Kredit (Laufzeit: 20 Jahre) im Gegenwert von 150.000 Euro aufnahm, tat das zu einem Eurokurs von 1,55. Seine Restschuld sank in der ersten Jahreshälfte 2017 von 217.493 Euro auf 212.329 Euro. Sie liegt aber immer noch deutlich über 150.000 Euro.
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Der Anstieg von 1,0850 auf 1,0950 Franken in Kalenderwoche 26 war einer der stärksten in diesem Jahr. Sollte die Devisennotierung ihrer launischen Kursentwicklung treu bleiben, wird ein Teil der Kursgewinne in den nächsten Wochen rückgängig gemacht.
Mehr Verlass für Franken-Kreditnehmer ist auf den Zinsvorteil. Der ist seit zwölf Jahren eine feste Größe:
- Im Juni 2005 lag der CHF 3-Monats-Libor um 1,4% tiefer als der 3-Monats-Euribor.
- Im Herbst 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, als der Geldmarkt in der Eurozone austrocknete, zahlten Franken-Kreditnehmer 2,4% weniger Zinsen im Vergleich zu einer entsprechenden Euro-Finanzierung.
- Aktuell beträgt der Abstand 0,4%.
Damit hat der Franken-Kreditnehmer in den letzen zwölf Jahren etwa 18.000 Euro an Zinsen gegenüber einer Euro-Finanzierung gespart. Bliebe es bis zum Laufzeitende des Franken-Kredits im Jahr 2025 bei einem Zinsvorteil von 0,4%, kämen 4.800 Euro hinzu. Die über die gesamte Laufzeit vereinnahmte Zinserparnis läge dann bei 22.800 Euro.
Ergebnis:
Damit es sich für den Kreditnehmer am Ende der Laufzeit Plus-Minus-Null ausgeht, müsste der Euro bis Juni 2025 auf 1,3455 Franken nach oben klettern.