Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich im zweiten Vierteljahr auf 0,6% beschleunigt. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte es bereits ein kräftiges Plus von 0,5% gegeben. Die USA verbuchten ebenfalls ein Quartalswachstum von 0,6%, in Japan und China läuft die Konjunktur besser als von Ökonomen erwartet.
Vom synchronen Wachstum der Weltwirtschaft profitiert auch die Exportnation Schweiz, was dem EUR/CHF-Kurs Wind aus den Segeln nimmt. Es ist sehr gut möglich, dass die Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr wie die Eurozone ein Wachstum von gegen 2% erreicht. Die bisher von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) veranschlagten 1,5% dürften sich als zu niedrig herausstellen.
Weil es auf ein Zehntel mehr oder weniger Wachstum nicht ankommt, steht es zwischen dem Euro und dem Schweizer Franken unentschieden. Gemäß den derzeit wieder steigenden Zinsen auf deutsche Bundesanleihen und abnehmenden Zinsspreads zu Südeuropa müsste der Euro zulegen. Die in der letzten Wochen vorgenommen Neupositionierung von Optionshändler zu Gunsten des Frankens spricht hingegen für die eidgenössische Währung.
Markttechniker beißen sich aus zwei Gründen am EUR/CHF-Kurs die Zähne aus:
- Wegen der Rallye auf die Höchstmarke bei 1,1537 müssen sie sehr weit auf der Zeitachse zurückgehen, um Unterstützungen und Widerstände zu finden. Je weiter diese Niveaus in der Vergangenheit liegen, umso ungenauer sind sie.
- Die derzeit niedrige Liquidität erschwert ihnen zusätzlich die Arbeit, als sie die Zuverlässigkeit von charttechnischen Signalen mindert.