EUR/CHF-Kurs fällt wie Kartenhaus zusammen
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EUR/CHF-Kurs fällt wie Kartenhaus zusammen

Der Euro erleidet gegen den Schweizer Franken den größten Tagesverlust seit dem Mindestkurs-Aus vor zweieinhalb Jahren. Im Lichte der sich zuspitzenden Nordkorea-Krise sinkt der EUR/CHF-Kurs von 1,1501 auf 1,1260 (-2,1%). Was machen jetzt die Profi-Anleger? Verlieren sie die Nerven, hätte der Schweizer Franken freie Fahrt.

"Die aus der Nacht stammenden Nachrichten aus Korea haben zu einer Rückabwicklungen von Trades geführt, die eine Abschwächung des Schweizer Frankens favorisieren und seit einiger Zeit vonstatten gehen", zitiert Reuters Timothy Graf, Chef für Makrostrategie bei der Bank State Street in London. Die aufkeimende Franken-Stärke könnte sich fortsetzen, so Graf.


Donald Trump hat es vermasselt: Er kündigt an mit "Feuer und Zorn" auf weitere Drohungen aus Nordkorea zu antworten. Wenige Stunden später lässt das Regime in Pjöngjang fast schon keck verlautbaren, einen Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam zu erwägen. Misst man den US-Präsidenten an seinen eigenen Worten, müsste er jetzt Gegenmaßnahmen ergreifen, wie sie die Welt noch niemals zuvor gesehen habe.

An den Finanzmärkten vertrauen die meisten Anleger darauf, bald wieder "Business as Usual" zu machen und die US-Aktienmärkte hochzukaufen. Hedgefonds sollen Wetten am Laufen haben, wonach Dow Jones, S&P 500 weiter im Scheckentempo nach oben kraxeln. Sie setzen allerdings nicht auf steigende Aktienkurse, sondern auf niedrige Volatilität.

Wetten darauf, dass der Volatilitätsindex (Vix) auf das breiter gefassten US-Aktienbarometer S&P 500 ultratief bleibt, waren in den vergangenen Monaten für viele Hedgefonds fast schon ein Lizenz zum Gelddrucken. Ließe sich der in den letzten Stunden aufgrund von sinkenden Aktienmärkten hochgeschossene Vix nicht wieder einfangen, dürfte der Schweizer Franken wegen abnehmender Risikobereitschaft weiter aufwerten.