Sobald sich eine Richtungsänderung abzeichne, springen alle darauf auf und ein sich selbst verstärkender Trend entstehe. Hintergrund sei der maschinengesteuerte Devisenhandel, erklärt Jürg Mettler, Währungsexperte bei der Privatbank Julius Bär gegenüber der Handelszeitung.
Beim Euro-Franken-Kurs hat sich eine Richtungsänderung vollzogen, als er die Marke bei 1,12 durchbrach. Das gelang ihm seit der Mindestkurs-Aufhebung vor zweieinhalb Jahren noch nie. In trockenen Tüchern sind die Kursgewinne aber nicht.
Am Freitag sank der Euro in wenigen Stunden von 1,1537 auf 1,1410 Franken. Die Gefahr: Computer-Algorithmen verlieren bereits bei einem Bruch der Marke bei 1,1410 die Geduld, stoßen ihre Euros wieder ab und lösen damit eine Verkaufswelle aus.
- Sollte der Euro tatsächlich in einer schneller Bewegung auf 1,12 oder auf 1,10 Franken fallen, müsste die Devisenpresse wieder einmal Phantom-Ursachen anführen, wie etwa das Nordkorea-Problem oder eine mögliche Amtsenthebung Trumps.
- Bei einem Anstieg des Euros über 1,1540 Franken würde man die Konjunkturerholung in der Eurozone bemühen. Die EZB wäre in der Lage eine Eindämmung der ultralockeren Geldpolitik zu skizzieren.